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Ein Schritt auf dem Weg zu einer neuen Mehrzweckhalle für Lindern

Redaktion 26. August 2015 4 Min. Lesezeit

Geilenkirchen. Über die Notwendigkeit einer brauchbaren Mehrzweckhalle für den Stadtteil Lindern waren sich die Mitglieder des Geilenkirchener Umwelt- und Bauausschusses einig, gestritten wurde über den Weg dahin. Die Verwaltung hatte eine Machbarkeitsstudie des Architektenbüros Wilhelm-Witz vorgelegt und um einen Beschluss gebeten, nach dem die Erneuerung der Linderner Halle 2016 (Planung) und 2017 (Umsetzung)  angegangen werden soll. Die Studie zeigt drei Möglichkeiten auf: Sanierung für 650.000 Euro, Neubau in der heutigen Größe für 1,24 Millionen oder Neubau im Standard einer  Einfeldsporthalle für 1,5 Millionen Euro. Vor der Diskussion erinnerte Ausschussvorsitzender Hans Josef Paulus an den Bau der Halle in der 70er-Jahren, bei dem es nur den relativ geringen städtischen Zuschuss von 100.000 Mark gegeben habe, weil die Vereine sich engagierten und „Bürger tief in die Tasche gegriffen haben“.  Sowohl die SPD als auch die CDU begrüßten den Vorschlag der Verwaltung. Christoph Grundmann (SPD) auch im Hinblick auf Industrieansiedlungen bei Lindern: „Lindern wird an Bedeutung gewinnen!“, und Barbara Slupik meinte für die CDU, dass es sicher auch Fördermöglichkeiten gebe.

Die ablehnenden Argumente fasste Johann Graf (Bürgerliste) zusammen. Zwar sei man grundsätzlich dafür, dass alle Ortschaften Mehrzweckhallen haben sollen, doch verbiete die Haushaltslage es, alle Wünsche zu erfüllen. „Die  Linderner Halle ist jetzt ein Totalschaden, weil man rechtzeitige Sanierungsmaßnahmen versäumt hat“. Aus der Vorlage gehe nicht hervor wie die Verwaltung es schaffen wolle, „1,5 beziehungsweise 1, 2 Millionen oder 650.000 Euro aus dem Ärmel zu schütteln“. Noch sei schließlich nicht bekannt, welche Mehrkosten es beim Bau des Schwimmbades geben werde. Die Bürgerliste bitte die Verwaltung deshalb, mit den Linderner Ortsvereinen über das Machbare zu sprechen und eine zweite Architektenmeinung einzuholen. Eine zweite Architektenmeinung sei nicht erforderlich, das habe man in der Verwaltung geprüft, entgegnete Beigeordneter Markus Mönter. „Die Finanzierung ist eine Herausforderung, aber man kann die jährlichen Belastungen über einen längeren Zeitraum strecken“, so Mönter. Die Abrechnung des Schwimmbades in vielleicht fünf Jahren könne man nicht abwarten, einzige Alternative zum Verwaltungsvorschlag sei die Schließung der Halle in Lindern.

Dagegen wandte sich Stephan Evertz (Grüne) mit der Meinung, man könne „nicht über Millionen ausgaben beschließen bevor die Schwimmhalle in trockenen Tüchern ist“.  Johann Graf ergänzte, wenn jetzt der Hallenbau in Linden beschlossen werde, bliebe später Gegnern nur noch die Möglichkeit, den kompletten Haushalt abzulehnen.

An diesem Punkt der Disjussion schaltete sich Bürgermeister Thomas Fiedler ein: „Es wird auch später noch eine Möglichkeit geben, über Lindern zu diskutieren“, sagte er, dann nämlich, wenn über die Fördermittel gesprochen werde. Fiedler schlug auch vor, den Beschlusstext so zu ändern, dass nicht mehr über die Machbarkeitsstudie zu befinden ist, sondern darüber, zu den verschiedenen Sanierungsvarianten Finanzierungsmodelle für die Haushaltplanungen zu erarbeiten. Bei drei neinstimmen folgte der Ausschuss diesem Vorschlag.

Zusätzlich auf die Tagesordnung genommen wurde ein Antrag der Fraktion der Grünen, auf dem Stück zwischen Bahnübergang und der Straße „Hünshover Busch“ einen Fußgängerüberweg einzurichten.  Zu Beginn der Diskussion wies Ausschussvorsitzender Hans Josef Paulus darauf hin, dass es zu dieser Problematik auf Anregung des Behindertenbeauftragten Heinz Pütz eine Begehung gegeben habe. Zum Ergebnis dieser Besichtigung stellte Beigeordneter Markus Mönter fest, dass ein Überweg oder Einbauten für eine Querungshilfe auf diesem Straßenstück schon aus technischen Gründen nicht möglich sind. Die meisten Fußgänger habe man am Bahnübergang gezählt, dort gebe es ebenso wenig eine Möglichkeit für einen Überweg wie auch weiter aufwärts auf den „Hünshover Busch“ zu.

Für die Grünen betonte Uwe Eggert, dass dieses Problem schon mindestens 30 Jahre alt sei und zog den Vergleich mit dem Stück der Konrad-Adenauer-Straße in der Stadtmitte. Dort gebe es drei Überwege in ganz knappen Abständen, während das in Hünshoven auf einem ungleich größeren Stück nicht möglich sein soll. In Hünshoven seien mindestens 2000 Anwohner betroffen und dazu die Schüler der Janusz-Korczak-Schule. Das eigentliche Problem seien die langen, vom Bahnübergang verursachten Rückstaus. Um die Gefahren hier zu verringern, brauche man allerdings guten Willen, schloss Eggert. Sein Fraktionskollege Stephan Evertz ergänzte, dass die Grünen bereit seien, ihren Antrag zurückzuziehen, wenn die Verwaltung einen neuen Ortstermin mit Anwohnern und der Schulleitung sowie eine weitere Prüfung zusage.

Dem folgte die Verwaltung nicht. „Auch ein neuer Ortstermin wird keine Klärung bringen“, sagte Beigeordneter Markus Mönter. Bei vier Gegenstimmen und zwei Enthaltungen folgte der Ausschuss dem Verwaltungsvorschlag und lehnte den Grünen-Antrag ab. (mh)

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