Stadtrat beschließt die Errichtung von Containeranlagen in Süggerath und Lindern

So wie in unserer Skizze soll es demnächst aussehen. Zunächst wird eine Containeranlage im Schnellverfahren erichtet (li.). Die spätere Modulbauweise (re.) wird daneben gebaut. Nach Fertigstellung sollen die Container wieder abgebaut werden.

Geilenkirchen. Mit Spannung erwartet wurde die erste Sitzung des Rates der Stadt Geilenkirchen nach der Sommerpause. Doch da ging es um die Sitzung am 25. September. Dann soll das weitere Vorgehen bezüglich einer Zentralen Unterbringungseinheit (ZUE) in Fürthenrode beschlossen werden. Umso überraschender war „außerplanmäßige“ Sitzung am Dienstag, 3. September. Diese wurde fristgerecht von der Verwaltung der Stadt am 26. August einberufen und war nicht minder interessant. Auf der Tagesordnung des öffentlichen Teils der Sitzung stand lediglich  ein Punkt. Doch dieser alleine hatte es schon in sich. Es ging wieder einmal um die Unterbringung geflüchteter Menschen. Vor der Sommerpause wurden seitens der Verwaltung Vorschläge für mögliche Standorte gemacht. Der Erste Beigeordnete der Stadt, Herbert Brunen, hatte bereits im Vorfeld die Dringlichkeit einer Entscheidung hervorgehoben. Er wies darauf hin, dass jede Woche zählt und die Kapazitäten bereits erschöpft sind. Aufgrund der Zuweisungen an geflüchteten Personen vom Land muss die Stadt schnell neuen Wohnraum schaffen. „Wir haben keinen Einfluss auf die Zuweisung von Flüchtlingen“, betonte die Bürgermeisterin, Daniela Ritzerfeld, nochmals in der Ratssitzung, die von rund 80 Bürgern besucht wurde.

An diesem Abend wurde über die Bebauung zweier Grundstücke mit einer Containeranlage beraten. Zum einen ist dies das Grundstück im Limitenweg in Süggerath und desweiteren eine Fläche im Kornhausweg in Lindern. Die Ratsmitglieder tauschten ihre bekannten Meinungen aus und gingen mit ihren „Diskussion-Gegnern“ auch nicht zimperlich um. Bündnis 90 /Die Grünen, SPD, Freie Bürgerliste und die FDP befürworteten die schnelle Errichtung der Containeranlagen. Die CDU sieht ebenfalls die Notwendigkeit, neue Unterkünfte schnell zu errichten, verwies in der Ratssitzung jedoch immer wieder darauf, dass die genannten Grundstücke die „falschen Standorte“ seien. Nach rund zwei Stunden unterbrach die Bürgermeisterin die Diskussion, um einen Kompromiss zu finden. Was zu diesem Zeitpunkt noch nicht genannt wurde, ist die Tatsache, dass in diesen Container keine „neuen“ Flüchtlinge wohnen werden, sondern bereits anerkannte. Die Parteien zogen sich während der Unterbrechung teilweise zu Beratungen zurück. Klar war, dass die Anträge ohnehin durchgewunken würden, da das Stimmenverhältnis der Parteien „dafür“ und „dagegen“ im Verhältnis 19 zu 18 war. Hinzu kommt die Stimme der Bürgermeisterin, die das Vorhaben ebenfalls befürwortet. Somit wurde sowohl die Containeranlage in Süggerath, als auch die in Lindern beschlossen. Beide sollen nun beschleunigt in die Endphase gehen. Die Verwaltung sieht einen zeitlichen Rahmen von zwei bis drei Monate, in denen die Container angeschafft werden. Sie sollen dann zügig umgebaut werden und schnell bezugsfertig sein.

Verwundert rieben sich einige Zuhörer die Augen bei öffentlichen Stimmabgabe zweier Ratsmitgliedern. Zum einen stimmte der CDUler Lars Speuser gegen das Vorhaben. Noch in der Ratssitzung vom 3. Juli des Jahres wurde er von der Bürgermeisterin gelobt, da er der Verwaltung das Grundstück im Limitenweg vorgeschlagen. Desweiteren hat sich das SPD-Ratsmitglied Christoph Grundmann bei der Abstimmung über das Grundstück in Lindern, als einziger enthalten. Den Grund dafür führte erwähnte er bereits in der Beratungsphase: „Wenn in Lindern eine Containeranlage steht, wird meine Frau abends nicht mehr mit unserem Hund gehen, da sie dann Angst hat.“

Die Beschlüsse lauten u.a.:

1. Die zeitlich befristete Errichtung von Mietcontainern in Süggerath wird beschlossen. Die Verwaltung wird alle dahingehenden Maßnahmen in die Wege leiten und entsprechende Aufträge erteilen.

2. Die zeitlich befristete Errichtung von Mietcontainern sowie die Errichtung eines Modulbaus in Lindern auf der städtischen Fläche Kornhausweg wird beschlossen. Die Verwaltung wird alle dahingehenden Maßnahmen in die Wege leiten und entsprechende Aufträge erteilen.

 

5 Kommentare

  1. Wieso stimmt der SPD Mann aus Lindern denn nicht dagegen? Hoffentlich reicht die Frau jetzt nicht die Scheidung ein. Speuser aus Süggerath zeigt wenigsten wie Oli Kahn es sagt „Eier“.

  2. Beide Ratsherren sollten doch an dieser Stelle Ihren Hut nehmen und den geordneten Rückzug antreten. Der eine hat jegliche Glaubwürdigkeit in Süggerath verloren und der von der SPD, sollte doch lieber die Zeit zu Spaziergängen mit dem Hund seiner Frau nutzen und sich nicht weiter der Lächerlichkeit im Stadtrat preisgeben.

  3. Ich hätte dem CDU Vorschlag zum alternativen Standort zugestimmt, der kam aber nicht mehr Zustande. Ich erkenne aber auch die Alternativlosigkeit an. Wird noch mehr verzögert, wird als erstes die Mehrzweckhalle in Lindern belegt, da dort kein Schulsport stattfindet.Eine ZUE hätte uns zumindest etwas Zeit verschaft, die wir jetzt nicht mehr haben. Es lohnt sich aber immer die Sitzungen zu besuchen und sich ein Bild von der gesamten Situation zu machen.

  4. Einen ungeeigneteren Platz wie in Lindern vor der Turnhalle hätte man nicht finden können. Ich hoffe nicht dass man irgendwann mal darüber reden muss das wartende Kinder oder Frauen belästigt werden. Ich bin eigentlich dafür das Flüchtlinge aufgenommen und integriert werden, aber zum Schutz der Flüchtlinge und der Bevölkerung sollte man doch einen geeigneteren Standort finden.

  5. Selber Schuld, warum klagt denn keiner gegen diese ENTSCHEIDUNG!!!Sammelklage ist das Stichwort auch in Geilenkirchen. Da schauen die vermögenden Selbständigen zu wie man Ihnen eine ZUE vor die Nase setzt,und unternehmen nichts.Die Immobilien in Niederheid, Lindern und Süggeerath haben nur noch Schrottwert.
    Natürlich beeilt sich die Führungsriege in Geilenkirchen noch schnell mit der Errichtung der Einrichtungen bevor aus Berlin ein Kurswechsel in der Asylpolitik eingeläutet wird.Schnell noch die persönliche Karriere ins trockene bringen auf Kosten der Anwohner.

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