Aachen. Erik Meijer kennt sich aus mit Pokal-Sensationen. Auch deshalb schaute der Sportdirektor am Dienstag in der Pressekonferenz vor dem Pokalspiel gegen Eintracht Frankfurt vorbei. „Es ist ein Spiel, um Geschichte zu schreiben“, sagt der Manager. „Einen kürzeren Weg zu Ruhm und Ehre gibt es nicht.“
Auch Coach Peter Hyballa erwartet das „Spiel des Jahres. Es sind ähnliche Vorzeichen wie vor dem Spiel gegen Mainz 05.“ In einer sehr ausführlichen Videoanalyse brachte der 35-Jährige seinem Team Stärken und Schwächen der Hessen näher. Es folgte ein knackiges Training. „Wir als Trainer merken, wie hoch konzentriert die Spieler sind“, berichtet Hyballa, der noch einige personelle Fragezeichen vor sich hat. Zoltán Stieber kränkelt immer noch und stand auch am Dienstag nicht auf dem Platz. „Ob er spielt oder nicht, entscheidet er selbst“, sagt Hyballa, der dem ungarischen Wirbelwind am Mittwochmorgen „tief in die Augen schauen“ will. Auch Aimen Demai ist nach seiner Wadenzerrung immer noch ein Wackelkandidat für den Kader, dem Markus Daun, Alper Uludag, Tim Krumpen, Seyi Olajengbesi, Florian Müller, Nico Herzig und Thomas Zdebel auf keinen Fall angehören werden.
Für die gesunden Spieler gilt die Ansage des Cheftrainers: „Wir werden laufen und kämpfen bis zum Anschlag. Wir können allen Zuschauern versprechen, dass wir alles tun werden, um dieses Spiel zu gewinnen.“ Taktisch wird laut Hyballa einiges von der Umschaltbewegung abhängen. „Ich denke, Umschalten wird morgen das Zauberwort bei beiden Trainern sein“, vermutet Aachens Coach. Speziell auf die rechte Seite der Frankfurter mit den extrem schnellen und immer nachrückenden Sebastian Jung und Patrick Ochs muss in der Defensivarbeit ein Augenmerk gerichtet werden.
Dass die Eintracht der große Favorit ist, daran ließen Hyballa und Meijer keinen Zweifel. Aber die Schwarz-Gelben gehen selbstbewusst in die Partie vor 32.160 Zuschauern auf dem ausverkauften Tivoli. „Es ist immer schwierig, gegen Frankfurt zu gewinnen – aber morgen ist es möglich. Wir sind überzeugt von unserer eigenen Stärke“, sagt der Manager. Dem einen oder anderen Spieler hat Meijer bereits Anekdoten aus der letzten legendären Pokalsaison 2003/2004 mit auf den Weg gegeben, als mit 1860 München, dem FC Bayern und Borussia Mönchengladbach drei Bundesligisten auf dem Weg ins Finale nach Berlin ausgeschaltet wurden. „Wir müssen morgen erwachsen auftreten, auch wenn wir im Schnitt erst 20 Jahre alt sind – wir müssen mit breiter Brust raus gehen“, gibt Meijer seinen Jungs mit auf den Weg, nicht ohne die Auswirkungen der Qualifikation für das Viertelfinale im Kopf zu haben. „Ein Weiterkommen gibt uns finanzielle Unabhängigkeit, das haben wir 2004 ja schon einmal erlebt“, sagt der Manager. Allerdings hingen Verstärkungen in der Winterpause nicht unmittelbar vom Ausgang des Spiels zusammen. „Wir sehen, dass Spieler wie Hohs oder Höger aus der 5. Liga kommen und jetzt schon Stammkräfte bei uns sind. Aber wir sehen auch, dass der Kader sehr schmal ist. Also suchen wir nach den richtigen Spielern, die auch in unser Budget passen. Das Gute ist, dass viele Leute mitbekommen, welche Möglichkeiten junge Spieler hier in Aachen haben. Wenn Vereine und auch Spieler sich jetzt schon bei uns melden, um hier zu spielen, ist das für einen Manger natürlich ein großes Plus“, sagt Meijer.