MEINE MEINUNG

Es ist wieder einmal soweit! Wie unsere Leser sicherlich bemerkt haben, melde ich mich mit „Meine Meinung“ selten in diesem Medium. Ich bin stets darauf bedacht Fakten zu präsentieren und da zählt meine Meinung nicht. Doch diesmal muss ich wieder einmal „Luft“ ablassen. Es geht um die Diskussion bezüglich der Namensverpachtung für das Stadion des FSV Geilenkirchen. 

Eines vorweg: es geht mir nicht darum, mich auf einer Seite zu positionieren. Mich ärgert, dass es keine klare Linie gibt. Die unnötigen, persönlichen Befindlichkeiten einiger Kommunalpolitiker sollten bei Seite gelegt werden. Diesen geht es eher darum, anderen das Leben schwer zu machen. Hierbei geht es aber um alle Vereine und nicht nur um die des Fussballs.

Der FSV Geilenkirchen präsentiert in seinem Namen bereits die Stadt. Das tun die meisten anderen Clubs nicht. Der Verein hat, wie viele andere, eine lange Tradition. Auch der FSV wurde in den vergangenen Jahren aufgrund von Corona schwer getroffen und verlor Mitglieder. Dieser Trend ist zum Glück wieder rückläufig.

Man freute sich darüber, dass die Stadt eine wirklich schöne Anlage geschaffen hat. Bei den Blau-Gelben gibt es ausschließlich Dankbarkeit gegenüber der Stadt für die Sanierung der Anlage. Und jetzt will der FSV-Vorstand etwas für die Jugendarbeit machen und wird von der Politik ausgebremst. Denn die zusätzlichen Gelder des Namensgebers sollen ausschließlich der Jugend zugute kommen. Was könnte man damit alles machen? Zum Beispiel die Anschaffung von Trainingsbekleidung, Spielmaterial und sogar Wochenend-Turniere mit Übernachtung wären dann im Budget drin. Doch die Politik scheint das nicht zu wollen!

In einem Kommentar von Christian Kravanja (Bürgerliste) zu dem Bericht „CSB-Waldstadion“ auf geilenkirchen-lokal.de heißt es:

„Der komplette Aufwand für die Erstellung und Pflege wird von der Stadt getragen“, heißtes darin. Das wird auch von niemandem bestritten! Das mit der Pflege sollten sie, Herr Kravanja, einmal bei den Vereinen (nicht nur beim FSV) hinterfragen. Da scheinen sie nicht auf dem neuesten Stand zu sein. Der FSV z.B. hat einen Platzwart, der neben den – unbestritten- vielen Arbeiten des städtischen Bauhofs, auch viele andere Dinge auf dem Sportgelände erledigt und in Ordnung hält. Ohne diese Tätigkeiten würden die Sportplätze und Sportheime über Jahre verrotten. Dies geschieht übrigens auch bei anderen Vereinen.

Der Bauhof kann die notwendigen Arbeiten auf den städtischen Anlagen aus Gründen des Personalstands überhaupt nicht in vollem Umfang durchführen. Die Politik sollte sich deshalb mal nicht als die großen Finanziers darstellen. Das neue Stadion in Bauchem, das ebenfalls sehr schön geworden ist, wurde zum Beispiel durch die Sportstätten-Förderung des Landes NRW finanziert! Und trotzdem ist es eine städtische und keine Landes-Anlage.

Die städtischen Zuschüße, die der Vereinsarbeit dienen und damit z.B. den Kindern und Jugendlichen Freizeitbeschäftigungen geben, sind notwendig Gelder. Die Sozialarbeiter auf dem Sportplatz heißen Trainer! Dieser Aspekt wird bei den Diskussionen völlig vernachlässigt. Der Sport ist ein ganz wichtiger Faktor für Kinder und Jugendliche. Wer Spaß daran hat, betreibt diesen auch mit entsprechender Intensität und hat weniger Zeit für andere Dinge.

Geben sie, Herr Kravanja, mal bitte eine Antwort auf die Frage, was passiert, wenn die Stadt in die Haushaltssicherung (wahrscheinlich 2026) gerät? Was passiert mit den Zuwendungen für die Vereine, die alle auf freiwilliger Basis gezahlt werden? Denn diese Zahlungen werden dann zuerst überprüft und wahrscheinlich gestrichen. Kosteneinsparungen in allen Bereichen werden dann notwendig. Sie müssen zwangsläufig die Vereine vertrösten, bis wieder Geld da ist. Aber wann wird das eventuell der Fall sein? Die Leittragenden sind die Vereine, denen dann die „paar“ Euro fehlen. Wenn ein Zuschuß von 1.316,18 Euro (2022) eine Unterstützung „in hohem Maße“ ist, dann soll mir mal jemand erklären, was der Verein damit alles machen kann? Hier meine Rechnung: einen Trikotsatz für eine Jugendmannschaft und vielleicht noch ein paar neue Bälle. Damit ist der Zuschuß weg!

Die Sanierung der Sportanlage durch die Stadt war ein notwendiger Schritt, um die Sportstätte – die übrigens auch vom Gymnasium St. Ursula genutzt wird – überhaupt für die nächsten Jahre als nutzbar darzustellen. Das Gymnasium muss dafür auch eine Nutzungsgebühr an die Stadt zahlen.

Eine Vermarktung der Namensrechte städtischer Anlagen durch die Stadt selber wäre eine gute Idee! Aber wer sollte das machen? Und wie wollen sie die Gelder an alle Vereine verteilen?

Es ist, so glaube ich an der Zeit, das Bauchpinsel der Abgeordneten in Geilenkirchen einmal zu beenden. Es bedarf einer GRUNDSATZENTSCHEIDUNG. Und diese kann nur so aussehen, dass allen Vereinen die Möglichkeit gibt, Geld selber zu akquirieren. Eigenständigkeit ist hier das Zauberwort. Denn dieses Geld wird in den nächsten Jahren für die Vereine existenziell werden. Dabei wird keine städtische Immobilie den Besitzer wechseln.

Der Stadt werden die finanziellen Mittel fehlen, um die Vereine zu unterstützen. Die Pflege der Anlagen kann dann auch nicht mehr so durchgeführt werden können, wie es notwendig wäre. Eine Verpachtung der Namensrechte ist ohnehin zeitlich begrenzt. Meistens werden diese über fünf oder zehn Jahre gemacht.

Mein Vorschlag:

CSB-Waldstadion

der Stadt Geilenkirchen

 

 

2 Kommentare

  1. Hier spricht endlich mal jemand klare Worte und mir aus der Seele. Geilenkirchen muss endlich das alte denken und die alten Zöpfe anschneiden um voran zukommen. Und nicht immer auf die einzelnen Befindlichkeiten von Politikern hören.

  2. Vielen Dank Herr Kirschbaum für Ihre Meinung, der ich mich voll und ganz anschließen möchte!

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