Geilenkirchen. Für die nächste Sitzung des Umwelt- und Bauausschusses stellt die Bürgerliste Geilenkirchen einen Antrag zum Hitzeschutz an Kitas und Schulen. Laut dem Bundesumweltamt gab es im Jahr 2022 gemittelt über die Fläche Deutschlands etwa 17,3 heiße Tage, an denen Temperaturen von 30 °C oder mehr gemessen wurden. Spätestens seit den 80er Jahren ist die Anzahl dieser Tage signifikant angestiegen. Die Berechnungen in Klimamodellen zeigen, dass in Deutschland zukünftig durch den Klimawandel mit länger anhaltenden Hitzeperioden und einer weiter steigenden Anzahl an heißen Tagen zu rechnen ist. Grund genug, sich Gedanken über den Hitzeschutz in Schulen und Kindertagesstätten zu machen: „Kinder reagieren empfindlich auf Hitze und verbringen zugleich immer mehr Zeit in Kitas und Schulen“, so Christian Kravanja, Fraktionsvorsitzender der Bürgerliste. „Sie schwitzen weniger als Erwachsene und geben daher weniger Wärme an ihre Umgebung ab. Gerade in den Kitas und Schulen ist daher ein ausreichender Hitzeschutz notwendig.“
Dies war von der Stadtverwaltung Geilenkirchen auch schon erkannt worden. In der Sitzung des Umwelt- und Bauausschusses im Januar hatte der Klimamanager der Stadt die Handlungsfelder für das Jahr 2023 aufgeführt. Unter dem Punkt „Klimaanpassung“ wurde dabei auch ein Ausbau der Verschattung an städtischen Gebäuden in Aussicht gestellt. Dieser sollte im Rahmen des Förderprogramms „Klimaanpassung an sozialen Einrichtungen“ durchgeführt werden. „Zwischenzeitlich sind aber neue und wesentlich geänderte Förderrichtlinien zu diesem Programm veröffentlicht worden“, so Kravanja. „Gefördert werden nur noch vorbildhafte und naturnahe Modellvorhaben, die durch ihre Strahlkraft zur Nachahmung anregen. Dazu ist ferner ein einrichtungsbezogenes Klimaanpassungskonzept notwendig, was die Stadt Geilenkirchen zurzeit nicht besitzt. Dies alles legt die Latte insbesondere für ältere Bestandsbauten sehr hoch und lässt eine Umsetzung von einfachen und schnellen Maßnahmen wie Jalousien nicht mehr zu.“
Nach Auffassung der Bürgerliste ist das Thema aber zu wichtig, als dass man es nun einfach auf sich beruhen lassen könnte. „Uns ist zum Beispiel aus der Grundschule in Teveren bekannt, dass dort unmittelbarer Handlungsbedarf besteht, wir gehen aber davon aus, dass sich dies an anderen Schulen und Kitas ähnlich darstellt“ sagt Kravanja und fügt hinzu: „Wir müssen uns jetzt auf die Suche nach anderen Alternativen machen, mit denen der Schutz vor Hitze an den städtischen Schulen und Kitas umgesetzt werden kann.“
Für den Umwelt- und Bauausschuss am 6. Juni hat die Bürgerliste das Thema daher auf die Tagesordnung setzen lassen und beantragt, die Verwaltung zu beauftragen, den Hitzeschutz an städtischen Kitas und Schulen auch ohne Einbeziehung des Förderprogramms „Klimaanpassung an sozialen Einrichtungen“ weiter voran zu treiben. Hierfür sollen nach Meinung der Bürgerliste alternative Finanzierungsmöglichkeiten mit dem Ziel erarbeitet werden, eine zeitnahe Lösung zu entwickeln, die durch Einbindung von anderen Fördermöglichkeiten eine Belastung des Haushaltes weitgehend vermeidet.