Geilenkirchen. Nach knapp sechs Jahren Laufzeit ist das Projekt endlich am Ziel. Das Bürgerhaus Bauchem ist eröffnet. Am Sonntag wurde es offiziell seiner Bestimmung übergeben. Somit haben die Bauchemer Bürger wieder einen Treffpunkt, an dem sie sich versammeln und feiern oder einfach mal nett zusammensitzen können. Bürgermeister Georg Schmitz lobte das Gemeinschaftsgefühl der Vereine und Bürger. „Es ist faszinierend, mit welcher Geschwindigkeit sich der Ortsteil Bauchem entwickelt und sich mit und mit zum ,hidden champion‘ Geilenkirchens entwickelt, so Schmitz. „Das Quartier lebt und mit dem Bürgerhaus wird ein neues Herzstück Bauchems eröffnet.“
In Gegenwart von zahlreichen Vertretern der Ratsfraktionen wurde das Bürgerhaus im Verlauf des offiziellen Teils auch geweiht. Vor und nach dem offiziellen Akt hatten die Bürger Gelegenheit ihr neues Bürgerhaus zu begutachten. Und das Urteil fiel einhellig aus: gelungen. Im Rahmen der Feierlichkeiten übergab Marlies Tings von der Kleiderkammer Geilenkirchen eine 2000-Euro-Spende. Am Betriebstag 1 war der Besucherstrom groß. Das Bürgerhaus war zeitweise überfüllt.
Doch es war ein langer, beschwerlicher Weg bis die im Juli 2017 gegründete Bürgerhaus Bauchem gGmbH die Pläne in die Tat umsetzen konnte. Diese gemeinnützige Gesellschaft, die aus dem Förderverein der Ortsvereine Bauchem hervorgegangen ist, ist jetzt auch der Betreiber. Einige Male zuvor war das Projekt von einflussreichen Kreises der Stadt und des Rates schon totgesagt geworden. Am Ende wurde es aber doch vom Rat durchgewinkt. Und nun steht das gut 400.000 Euro teure Bürgerhaus im Sportzentrum.
Die Finanzierung ist transparent, die Verträge zwischen der Stadt als Eigentümer und der gGmbH als Betreiber sind für beide Seiten profitabel. 200.000 Euro aus der Versicherungssumme für das abgebrannte Hallenbad, 175.000 Euro aus der Stadtkasse und die Restsumme wurde durch Eigenleistung erbracht. Diese Kostenkalkulation sei aufgegangen, teilte Geschäftsführer Markus Diederen mit. Nun wird die Bürgerhaus Bauchem gGmbH durch die monatliche Pacht den Beitrag aus der Stadtkasse an selbige zurückzahlen. Und wenn die 175.000 Euro getilgt sind, ist die neue Herberge des Ortsteils pachtfrei.
Geschäftsführer Markus Diederen und die Gesellschafter Christel Coenen (Germania Bauchem), Herbert Haselör (TK Bauchem), Lorenz Corsten (St. Josef Schützen), Ludwig Artz (Taubenverein) und Manfred Schumacher (Förderverein Bauchem) sind davon überzeugt, dass das Betriebskonzept aufgehen wird. Diederen unterlegte den Optimismus mit Zahlen. Allein für dieses Jahr seien – Stand Sonntag – schon rund 30 Termine vorgesehen: Vereinsversammlungen, Kirmesveranstaltungen, Hochzeiten, Kommunionsfeiern und Geburtstage.
Nur in einem Punkt herrscht noch Uneinigkeit zwischen Stadt und gGmbH. In Gesprächen hatte der frühere Bürgermeister Thomas Fiedler den Vertretern des Ortsvereins Bauchem im Beisein des damaligen Technischen Beigeordneten Markus Mönter zugesichert, die Stadt werde die Gebäude-Anschlusskosten (7.000 Euro) übernehmen. An diese Zusage errinnert man sich im Verwaltungsgebäude am Markt nicht mehr.