Geilenkirchen: Stadtverwaltung schafft drei Elektro-Fahrzeuge an

Die Elektro-Ladestation am Rathaus wird gut angenommen. Bald sollen hier auch Fahrzeuge der Stadt aufgeladen werden.

Geilenkirchen. Schon ziemliche rege genutzt wird die Ladestation für Elektro-Fahrzeuge am Geilenkirchener Rathaus. Das ist für Jörg Lachmann, Projektleiter für den Ausbau der Elektromobilität beim Stromversorger NEW, das sichtbare Zeichen dafür, dass der Einstieg in die Elektromobilität akzeptiert wird. In der Sitzung des Umwelt- und Bauausschusses berichtete Lachmann über das regionale Mobilitätskonzept, bei dem Geilenkirchen eine von acht teilnehmenden Kommunen ist. Bei dem Konzept geht es um die Umgestaltung der kommunalen Fuhrparks, die Standorte für Ladestationen und die Wirtschaftlichkeit.

Bei den 24 Fahrzeugen des städtischen Fuhrparks in Geilenkirchen hat man einen Durchschnitt von 1.400 Kilometern pro Jahr und Fahrzeug errechnet sowie Kosten von 0,48 Euro pro Kilometer, was nach Lachmanns Ausführungen ein guter Wert ist. Allerdings sei zu bedenken, dass viele Dienstfahrten auch in den Privatautos der städtischen Bediensteten erledigt werden. Bei der errechneten Kilometerleistung und den nicht überlangen Einzelstrecken lohne der Einstieg in die E-Mobilität auch bei noch nicht optimalen Reichweiten der E-Autos. Die Reichweite sei jedoch ein Problem, das die Autoindustrie mehr und mehr in den Griff bekomme. Die Anschaffungskosten für E-Autos seien zwar immer noch hoch, doch gebe es wesentlich geringere Betriebskosten. So würde beispielsweise der Austausch von zwei Kleinwagen gegen E-Kleinwagen für Geilenkirchen nichts an den Gesamtkosten ändern.

Auf Nachfrage aus dem Ausschuss erklärte Jörg Lachmann, dass die NEW bei ihren Ladestationen mit Ökostrom arbeite. Neben weiteren Ladestationen der NEW werde es künftig auch private Stationen zum Beispiel an Supermärkten geben. Auch die Ladezeiten seien überschaubar. Pro Stunde könnten 22 Kilowattstunden geladen werden, was zum Beispiel für ein Fahrzeug in der Größenordnung VW Golf eine Gesamtladezeit von eineinhalb Stunden bedeute. Viele E-Fahrzeug-Halter würden bei einem Sondertarif von 18 Cent pro Kilowattstunde auch zuhause ihre Fahrzeugbatterien füllen. Bei seinem Unternehmen, so Lachmann. rechne man damit, dass man erst nach acht Jahren in einen Bereich komme, in dem man Gewinne mache.

Die Diskussion zeigte, dass die Ausschussmitglieder durchaus noch nicht überzeugt von der Richtigkeit des eingeschlagenen Weges sind. Carl-Peter Conrads (CDU) vermisste zum Beispiel Aussagen zur Einsparungen beim Kohlendioxid und eine Geamtbilanz, Uwe Eggert wies darauf hin, dass es immer noch nicht ausreichende Mengen an regenerativer Energie gebe und dass der Umstieg auf E-Mobilität Arbeitsplätze in Kfz-Betrieben vernichten werde, und Kirsten vom Scheidt (CDU) vermisste Hinweise auf den Kohlendioxid-Ausstoß bei der Herstellung der Batterien.

Beigeordneter Markus Mönter ergänzte die Ausführungen des NEW-Sprechers mit der Feststellung, dass die Stadt sich im Rahmen ihrer Klimaschutzbemühungen zur Teilnahme an dem regionalen Mobilitätskonzept entschieden habe. Die Stadt sei auch wegen der günstigen Fördermöglichkeiten  dabei, drei E-Fahrzeuge – zwei Kleinwagen und ein Fahrzeug für den Stadtbetrieb – anzuschaffen. (mh)