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Projekt „Blütenband“: Obstwiesen sollen die Ortsränder attraktiver machen

Redaktion 6. September 2017 3 Min. Lesezeit

Geilenkirchen. In der Sitzung des Geilenkirchener Umwelt- und Bauausschusses gab es viel Beifall für  die Geschäftsführerin der Naturschutzstation Haus Wildenrath, Dr. Brigitta Szyska, als sie über das Projekt „Blütenband“ berichtete und damit einen Antrag der Grünen-Fraktion begründete Auf Antrag der Grünen soll sich die Stadt Geilenkirchen an diesem Interreg-Projekt der Euregio Rhein-Maas beteiligen. Zum wesentlichen Inhalt des Projektes zählt nach den Ausführungen von Brigitta Szyska der Erhalt und die Pflege von Kulturlandschaftselementen.

Für Geilenkirchen sind diese Elemente vor allem Streuobstwiesen an den Ortsrändern. Viele dieser Wiesen seien in einem „mäßigen Zustand“, wenig gepflegt und ohne Nachpflanzungen. „Es gibt rund 3.000 Apfelsorten in Deutschland, und wie viele sehen Sie im Supermarkt?“, so illustrierte die Referentin eines der Ziele des Projektes „Blütenband“, in dem zehn Partnerorganisationen aus Deutschland, den Niederlanden und Belgien zusammenarbeiten. Neben dem Schutz und Erhalt der Kulturlandschaften gehe es auch darum, diese wieder attraktiv zu machen: Brigitte Szyska: „Wir wollen die Biodiversität pushen!“.

Auf dem Weg zu diesem Ziel und zu Nachhaltigkeit soll eine Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit ebenso helfen wie Pflanz- und Pflegeaktionen, die – zum Beispiel bei Einbeziehung von Kindergärten, Schulen oder Vereinen – für Aufmerksamkeit sorgen können. Einbezogen in die Arbeit ist auch die touristische Infrastruktur bis hin zur Gastronomie. Rad- oder Wanderwege könnten an die neu gestalteten Flächen herangeführt werden. Bewährte Aktionen wie „Versaftungstage“ etwa zur Zeit der Apfelernte könnten auch auf wirtschaftlichen Nutzen hinweisen, findet Brigitta Szyska.

Für das auf drei Jahre angelegte Projekt errechnete man in der Euregio rund zwei Millionen Euro an förderfähigen Kosten, für die teilnehmenden Kommunen aus dem Kreis Heinsberg liegt die Summe bei etwa 180.000 Euro. Für die Stadt Geilenkirchen ergibt sich eine Beitragssumme von 3.300 Euro verteilt auf drei Jahre – mit jährlich 1.100 Euro.

Aus den Reihen der Ausschussmitglieder gab es fast einhellig Zustimmung zur Teilnahme an dem Projekt aber auch ergänzende Fragen. So wollte Gabriele Kals-Deußen (Für GK) wissen, ob zum Beispiel dörfliche Vereine auch mit Hilfen bei oft komplizierten Förderanträgen rechnen könnten, was die Referentin bejahte, und  Karl-Peter Conrads (CDU) fragte, wie es nach den abgelaufenen drei Jahren weitergehen könne. „Nach solchen Fristen laufen die Dingen weiter, wenn auch manchmal in kleinerem Rahmen“, so die Erfahrung von Brigitta Szyska, die Nachhaltigkeit sei durch diverse Akteure, die dann weitermachen,  gegeben.

Während sich für SPD Conny Banzet geradezu begeistert zu dem Projekt äußerte und Beigeordneter Markus Mönter kein Problem bei der Finanzierbarkeit sah, hatte Ausschussvorsitzender Hans-Josef Paulus (CDU) noch eine bemerkenswerte Anregung: Für die Anpflanzung von Obstgehölzen schlug er die Flächen im Gebiet der AWACS-Einflugschneise vor, bei denen es vor Jahren einen von vielen bedauerten Kahlschlag gegeben hatte. Johann Graf (Bürgerliste) ergänzte den Beschlussvorschlag mit dem Hinweis, dass Maßnahmen auf dem Geilenkirchener Stadtgebiet durchgeführt werden müssten. Bei nur einer Gegenstimme sprach sich der Ausschuss dafür aus, dass die Stadt für drei Jahre mit jährlich 1.100 Euro  eine Ko-Finanzierung für den Projektpartner „Naturschutzstation Haus Wildenrath“ leistet. (mh)

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