Awacs-Museum: Bürgermeister Georg Schmitz hält an seiner Vision fest

Geilenkirchen. Bürgermeister Georg Schmitz hält an seiner Vision fest, nach der  es  durch das Aufstellen eines ausgemusterten Awacs-Flugzeuges in der Nähe des Wurmauenparks und damit in Innenstadtnähe zu einer Belebung der Stadt kommen soll. Allerdings bedauert Schmitz inzwischen, dass er sich so frühzeitig (im Februar) mit diesem Projekt eines Awacs-Museums oder Informationszentrums in die Öffentlichkeit gewagt hat, denn die Diskussion um die Pläne läuft wohl nicht nach seinem oder seines Projektleiters Albert Baeumer Vorstellungen. In der Ratssitzung am Mittwoch antwortete der Bürgermeister auf eine Reihe von Anfragen der Fraktion Bürgerliste.

Die Bürgerliste wollte unter anderem wissen, ob es Fortschritte für das Projekt – insbesondere im Hinblick auf Kosten und Finanzierung –  oder Erkenntnisse zu möglichen Fördermitteln gebe. Die Fragen nach den Kosten beruhten wohl auch auf den Äußerungen des Kommandanten des Awacs-Verbandes, Brigadegeneral Karsten Stoye, der in der Presse dem Projekt geringe Chancen eingeräumt hatte.

Seit Februar, so der Bürgermeister habe er gemeinsam mit Albert Baeumer etliche Gespräche sowohl mit Nato-Stellen als auch mit möglichen Investoren oder Sponsoren geführt. Dabei habe sich gezeigt, dass das Ziel nach wie vor erreichbar sei. Zu den Kosten erklärte Schmitz, dass man bislang rund 16.000 Euro für die Umzäunung und Ähnliches errechnet habe. Die gesamten Sicherungskosten würden sich im unteren bis mittleren fünfstelligen Bereich bewegen. Für den Transport des Flugzeuges von Teveren in das Wurmtal rechne man mit 7.900 Euro, allerdings kämen noch stundenweise abzurechnende Krankosten dazu. Die für den Transport notwendige Demontage der Tragflächen des Flugzeugs könne kostenlos geschehen, da Flugzeugbau-Studenten der Fachhochschule Aachen das gerne übernehmen würden.

Alles in allem, so der Bürgermeister würden Kosten im sechsstelligen Bereich entstehen, wobei es aber auch Fördermöglichkeiten gebe. Dafür habe es in einem Gesprächen mit „Zenit“, der Kontaktstelle für EU-Förderprogramme in Mülheim, positive Signale gegeben. Auch in späteren laufenden Kosten sieht Schmitz kein großes Problem. Er und sein Projektplaner rechnen mit jährlich rund  400.000 Euro Einnahmen bei etwa 300.000 Besuchern. Auch könne ein geplanter Förderverein, dem vor allem Geschäftsleute angehören sollen, die laufenden Kosten ausgleichen, wenn dieser Verein etwa 50 Mitglieder zähle.

Eine Absage erteilte Schmitz dem Alternativvorschlag des Awacs-Chefs, ein Informationszentrum im Bereich der Nato-Airbase einzurichten. „Wir wollen die Menschen in der City haben und nicht auf dem Nato-Gelände“, sagte er. Ziel sei schließlich die Belebung der Innenstadt. Zum Ende der Ratssitzung wurde in der Einwohner-Fragestunde das Thema noch einmal aufgegriffen. Gero Ronneberger wollte vom Bürgermeister wissen, ob dieser das Flugzeug schon schriftlich bestellt habe. Nach der Antwort, das würde in Kürze geschehen, meinte der Fragesteller ironisch, der Bürgermeister hätte doch schon vor Wochen eine Postkarte mit dem Wunsch nach einem Flugzeug an Awacs schreiben können.

Die Bürgerliste hatte auch gefragt, was der Bürgermeister zu tun gedenke, falls das Flugzeug-Projekt scheitern sollte, ob es also einen Plan B gebe. Dann werde man sich noch stärker auf den Bereich „City-Inlet“, also die Geschäftsbelebung durch möglichst viele kleinere Ableger größerer Unternehmen, verlegen. Auch hier habe es schon eine Vielzahl Gesprächen gegeben, Interessenten hätten sich gemeldet, und einzelne Mietverträge seien schon abgeschlossen worden, teilte der Bürgermeister mit.

Eine weitere Anfrage der Bürgerliste bezog sich auf  ein „Interkommunales Gewerbegebiet“, über das auf Kreisebene im Zusammenhang mit dem Industriegebiet Lindern gesprochen worden war. Wie die Diskussion ergab, soll es  dabei aber um ein Gewerbegebiet nahe der Autobahn A 4 bei Donselen gegangen sein. Er habe Gespräche mit dem Kreis aufgenommen sagte der Bürgermeister. „Im Fall Lindern geht es vor allem um die Entwicklung unserer Stadt“, betonte er. Der Flächennutzungsplan könne ohne zwingende Gründe des Landes nur von der Stadt geändert werden, und bei der Landesplanung habe Geilenkirchen zum Thema Lindern ein Mitspracherecht. (mh)

 

1 Kommentar

  1. Das sind doch „Wackelfinanzierungen“ Woher weis man den die ernorme jährl. Besucherzahl?? Und – Sponsoren können nach einigen Jahren abspringen, z.B. wenn die Wirtschaftslage sich verschlechtert und dann – wer bezahlt zum Schluss?

Kommentare sind deaktiviert.