Geilenkirchen. Es waren sechs interessante Jahre. Jahre, in denen es für den Bürgermeister Thomas Fiedler nicht immer leicht war, mit einem Lächeln auf den Lippen durch seine Stadt zu flanieren und deren Entwicklung zu beobachten. Eine Entwicklung, die er als Geilenkirchener Verwaltungschef in Zusammenarbeit mit dem Stadtrat maßgeblich beeinflusst hat. Doch an dieser Stelle wollen wir nicht das politische Wirken des Thomas Fiedler würdigen. Das hat Manfred Hahn bereits in angemessener Form getan.
Am Tag nach Vereidigung seines Nachfolgers Georg Schmitz widmen wir uns dem Menschen Thomas Fiedler, der während der vergangenen 72 Monate viel zu kurz gekommen ist. Denn auch in der eher beschaulichen Stadt an der Wurm lässt das Bürgermeisteramt der Privatperson nur wenig Raum. Der Erste Bürger ist praktisch rund um die Uhr im Einsatz. Das Persönliche muss hinten an stehen.
Thomas Fiedler hat diese Position in Geilenkirchen neu interpretiert. Ob bei Festakten, Veranstaltungen oder Großereignissen – die Art und Weise wie er seine Stadt repräsentierte, hatte einfach Format. Da war nichts Mittelmäßiges. Der 64-Jährige wird als Überzeugungstäter in die städtischen Annalen eingehen. Fiedler hat seine Amtsführung so angelegt, wie es wohl seiner Überzeugung entspricht: ohne ideologische Scheuklappen, offen für die Bürger, aber immer zielgerichtet und konsequent demokratisch. Und nicht selten wiesen die Auftritte des sprachgewandten Bürgermeisters auch intellektuelle Züge auf. Das hatte durchaus Unterhaltungswert.
Thomas Fiedler hat sich nicht verbiegen lassen. „Ich bin ein Herzens-Linker“, sagt er über sich. Das will er auch als Pensionär bleiben. Der Mann, der sich im romanischen Sprachraum und der französischen Kultur heimisch fühlt, wird die Entwicklung „seiner“ Stadt weiterhin vor Ort verfolgen. Dem gebürtigen Düsseldorfer ist Geilenkirchen zu sehr ans Herz gewachsen, als dass er der Stadt nun den Rücken kehren würde. „Hier geht’s mir gut, hier sind meine Freunde, hier geht meine Tochter zur Schule“, fasst Fiedler seine Beweggründe zu bleiben zusammen.
Den Rhythmus vorgeben wird aber in der Jazzband, in der er spielt. Am Bass. „Gemeinsam mit dem Schlagzeuger“, betont er. Zudem steht er mit dem Musikkorps Würm weiterhin auf der Bühne. So ganz wird Thomas Fiedler also nicht aus dem Rampenlicht verschwinden. Wahrscheinlich sieht man ihn künftig häufiger mit einem Lächeln auf den Lippen durch Geilenkirchen flanieren. Denn seine Stadt wird er auch im Ruhestand nicht aus den Augen verlieren.