Pappeln im Müllendorfer Bruch haben es hinter sich – Umweltausschuss tagte

Geilenkirchen. Absterbende Eschen waren  nur eine Randbeobachtung, als am Dienstag die Mitglieder des Geilenkirchener Umwelt- und Bauausschusses unter sachkundiger Führung einen Ausflug in das Bruch unternahmen. Forstamtmann Wolfgang von der Heiden erklärte, dass 90 Prozent der Eschen, die im Bruch glücklicherweise nur als Einzelbäume vorkommen, vom „Eschentrieb-Sterben“ betroffen sind. Das eigentliche Ziel des Ausschusses war der 1,3 Hektar große Pappelbestand zwischen Müllendorf und Süggerath, der mit 65 in die Jahre gekommen und zudem krank ist. Wie Wolfgang von der Heiden ausführte sind die meisten Stämme faul. Der Grund ist die Grundwasserabsenkung durch den Braunkohletagebau, die dafür gesorgt hat, dass der Boden des ehemaligen Niedermoors an der Wurm sich mineralisiert und die Wurzeln der Pappeln schädigt. Pappeln in diesem Alter hätten es aber „ohnehin hinter sich“, ergänzte der Forstamtmann.

Die Abholzung und Wiederaufforstung ist vom Landesforstgesetz vorgeschrieben, außerdem könnten die faulenden Bäume auch Fußgänger oder Reiter auf den Waldwegen gefährden. Bäume, in denen sich Spechte niedergelassen haben, sollen als Totholz stehen gelassen werden, versprach der Forstmann. Auch der „Schlagabraum“, das Astwerk, soll am den Rändern der Waldfläche aufgeschichtet werden und Kleintieren eine Heimat bieten. Ersetzt werden die Pappeln durch Bergahorn, Vogelkirsche, Hainbuche und Schwarznuss.  Gegen die letzteren hatte Stephan Evertz von den Grünen Einwände. Bei der Ausschusssitzung, die sich an den Spaziergang anschloss, beantragte er, auf die Schwarznussbäume zu verzichten, da diese keine heimischen Pflanzen seien und den in späteren Jahren wieder steigenden Grundwasserspiegel nicht verkraften würden. Forstamtmann von der Heiden entgegnete, dass die Schwarznuss nach 80 Jahren schlagreif und ein begehrtes teures Holz sei.  Der Antrag der Grünen wurde mehrheitlich abgelehnt.

Einstimmig billigte der Ausschuss abschließend den Forstwirtschaftsplan für 2016 unter der Voraussetzung, dass die Haushaltsmittel dafür bereitgestellt werden. Insgesamt müssen für die Pflege des städtischen Walbesitzes (einschließlich der Maßnahme im Müllendorfer Bruch) im Jahr 2016 etwas mehr als 44.400 Euro aufgebracht werden. Aus dem Holzverkauf erwarten man Einnahmen in Höhe von 32.000 Euro. (mh)