Geilenkirchen. Das 26 Jahre alte Parkhaus am Geilenkirchener Markt ist in einem schlechten Zustand. Aber offenbar noch nicht so gefährdet, dass eine Sanierung es nicht noch retten könnte. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung, die Architekt Wilhelm Wirtz im Auftrag der Stadt vornahm und deren Ergebnisse er am Dienstagabend im Umwelt- und Bauausschuss vorstellte. Die Schäden wie Risse in der Asphaltdecke, aufgeplatzter oder bröckelnder Beton und Rost an Stahlteilen sind zum Teil von Umwelteinflüssen verursacht, zum Teil aber auch durch mit Streusalz belastetes Wasser, das in den Wintermonaten von den Fahrzeugen tropfte. Wirtz verwies auf Fachgutachten aus vergangenen Jahren, die dem Gebäude bescheinigten, dass seine Tragfähigkeit noch nicht gefährdet ist, dass es jedoch möglichst bald saniert werden muss.
Der Planer zeigte dann mehrere Möglichkeiten einer solchen Sanierung auf. Im ersten Fall, einer Gesamtinstandsetzung, müssten Asphalt und Beton entfernt und ersetzt sowie die Stahlkonstruktion entrostet werden. Aber, so Wirtz, „das ist so teuer, da reißt man vielleicht besser ab und baut neu“. Besser sei es, den Ist-Zustand mit Abdichtungsmaßnahmen zu erhalten. Eine Variante, das Aufbringen einer neuen Asphaltdecke, sei jedoch sehr aufwändig, sagte Wilhelm Witz, und es müsse Gerät eingesetzt werden, für das die Tragfähigkeit des Gebäudes nicht reiche. Für die Bauzeit müsse das Parkhaus komplett gesperrt werden.
Bei der zweiten, von Wirtz offenbar bevorzugten Variante wird oberhalb des Asphalts eine komplett neue Kunststoffbeschichtung aufgebracht und zwar mit einem Material, das die Bezeichnung „PMMA“ trägt und sich bei Markierungen auf Autobahnen aber auch schon als Bodenbelag in Parkhäusern bewährt hat. Die Arbeiten könnten abschnittsweise erfolgen, das Parkhaus brauche nur kurzzeitig gesperrt werden und neu entstehende Schäden könnten leichter als bei einer Asphaltdecke repariert werden. Diese Variante wird auch von der Verwaltung favorisiert, für die Beigeordneter Markus Mönter mitteilte, dass zumindest neue Schäden durch Streusalzeintrag ausgeschlossen sind, da die Stadt seit Jahren weniger aggressive Streumittel einsetze. Mit geschätzten 540.000 Euro ist die PMMA-Variante auch geringfügig preisgünstiger als die Asphaltsanierung.
Insgesamt – einschließlich der Vor- und Nebenarbeiten wie Betonsanierung oder Instandsetzung von Rohren und Leitungen – wird die Parkhaus-Sanierung gut eine Million Euro verschlingen. Im laufenden Haushaltsjahr stehen 410.000, im Haushalt des nächsten Jahres 600.000 Euro zur Verfügung. Nachfragen aus dem Ausschuss ergaben, dass bereits im Herbst Auftragsvergaben möglich seien. Nachdem von Stephan Evertz (Grüne) noch der Vorschlag kam, über eine Bedachung mit Photovoltaikanlage zumindest nachzudenken, entschied sich der Ausschuss einstimmig für eine Sanierung nach der „PMMA“-Variante. (mh)