Geilenkirchen. Vier Jahre noch, dann läuft die Konzession der NEW für das Geilenkirchener Versorgungsnetz aus. Bis 2012, so ist es gesetzlich vorgesehen, muss sich die Stadt erklären. Erklären, ob das Netz, durch das der Strom die Haushalte und Betriebe erreicht, auch weiterhin von der NEW betrieben, an einen anderen Konzern verkauft oder selbst bewirtschaftet werden soll. Die Geilenkirchener Grünen, denen dieser Bereich offenbar unter den Nägeln brennt, hatten deshalb zu einem Informationsabend in die Nikolaus-Becker-Stuben eingeladen. „Rekommunalisierung der Energieversorgung – eine Chance für die Kommunen?“, so das Thema.
Um es vorweg festzustellen: Es war nur ein erster, etwas unkoordinierter Versuch, sich dieser komplexen Materie zu nähern. Zwei Stunden lang tauschten Befürworter und Gegner Argumente aus, verirrten sich in Details, sprangen von Aspekt zu Aspekt und zwangen immer wieder ihre Perspektive in den Fokus. Gemeinhin nennt man so etwas Lobbyarbeit. Nun ist es aber so, dass der Bürger, der ja laut Bekenntnis der politischen Mehrheit stärker in Entscheidungsprozesse eingebunden werden soll, erst einmal ein gewisses Minimum an Informationen haben muss, um sich in die Diskussion einbringen zu können. An dieser elementaren Kleinigkeit haperte es bei dieser Veranstaltung.
Während die Grünen die politische Dimension in den Mittelpunkt stellten, das Geilenkirchener Energienetz durch die Kommune bewirtschaften zu lassen, stellten NEW und Landrat Stephan Pusch den ökonomischen Faktor ins Zentrum ihrer Ausführungen. Ohne konkrete Zahlen oder auch nur Größenordnungen zu nennen. Etwas wagen, oder ja alles beim Alten lassen – so könnte man die beiden Positionen kurz zusammenfassen.
Dabei lohnt es sich noch nicht näher ins Detail zu gehen. Derzeit – darauf deutet alles hin – beziehen die beiden Lager ihre Positionen, bevor das Ringen um die lukrative Energieversorgung los geht. Wir werden Sie über den weiteren Gang der Dinge auf dem Laufenden halten.