Heinsberg. Die Zahl der Corona-Infektionsmeldungen im Kreis Heinsberg ist weiterhin hoch. Dem Gesundheitsamt werden täglich zahlreiche positive Schnelltestmeldungen übermittelt, berichtet dessen Leiterin Heidrun Schößler. Die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes konzentrieren sich zurzeit auf die Ermittlung von infizierten Kindern und Jugendlichen bis 16 Jahren, um weitere Ausbrüche in Kindertagesstätten und Schulen möglichst zu verhindern und positive Familienmitglieder frühzeitig zu identifizieren.
Erstmals wurden drei Omikron-Mutationen nachgewiesen. Damit hat die hochansteckende Virus-Variante nun auch den Kreis Heinsberg erreicht, nachdem sie Anfang Dezember 2021 erstmals in Nordrhein-Westfalen nachgewiesen worden war. Das Gesundheitsamt hat Quarantänemaßnahmen angeordnet und ist mit den Betroffenen sowie deren Kontaktpersonen im engen Austausch. Es wurden weitere Testungen veranlasst.
Ein Ausbruchsgeschehen mit mehreren positiv auf das Coronavirus getesteten Bewohnern und Mitarbeitern meldet das Gesundheitsamt des Kreises Heinsberg aus dem Evangelischen Altenzentrum Hückelhoven. Die Einrichtung bleibt bis auf Weiteres für Besucher geschlossen. Die Heimaufsicht und das Gesundheitsamt überprüfen täglich, ob die Quarantäneanordnungen in der zurzeit angeordneten Form bestehen bleiben oder modifiziert werden können.
Derzeit melden fast alle Kliniken bundesweit eine Zunahme der intensivmedizinisch zu behandelnden Covid-19-Patientinnen und Patienten. Das gilt auch für die Krankenhäuser im Kreis Heinsberg. „Drei Wochen nach Beginn des exponentiellen Wachstums im Kreis Heinsberg steigen nun wie erwartet die Fallzahlen in den Krankenhäusern an“, erklärt Heidrun Schößler. Die Lage sei angespannt, aber noch zu bewältigen. In den drei Krankenhäusern in Erkelenz, Heinsberg und Geilenkirchen gelten seit dem 6. Dezember aufgrund gesetzlicher Vorgaben neue Besucherregelungen. Demnach dürfen Besucher jetzt nur noch die Kliniken betreten, wenn sie getestet sind. Der Nachweis eines negativen Antigen-Schnelltests darf nicht älter als 24 Stunden sein, PCR-Tests dürfen höchstens 48 Stunden zurückliegen. Dabei ist unerheblich, ob der Besucher ungeimpft, geimpft oder genesen ist.
Aufgrund der weiterhin angespannten Corona-Lage appelliert Heidrun Schößler an die Bürgerinnen und Bürger des Kreises Heinsberg, die Zahl ihrer Sozialkontakte in den nächsten Wochen weiter einzuschränken, um weitere Infektionen zu vermeiden. Die Gesundheitsamtsleiterin weist darauf hin, dass auch Geimpfte sich anstecken, selbst erkranken und die Infektion auf andere übertragen können. Dennoch bleibe die Impfung das mit Abstand wirksamste Instrument gegen eine schwere Erkrankung durch das SARS-CoV-2-Virus.
Heidrun Schößler rät allen Personen, die bereits geimpft sind, zu einer Auffrischungsimpfung nach etwa sechs Monaten. Der Kreis Heinsberg hat in Erkelenz, Gangelt, Geilenkirchen, Heinsberg und Hückelhoven ein dezentrales Impfangebot zur Unterstützung des Impfgeschehens eingerichtet. Eine vorherige Anmeldung online über das Portal Doctolib auf der Homepage des Kreises unter dem Stichwort „Corona-Impfung“ ist für die Planung zwingend erforderlich. Dort werden regelmäßig neue Termine freigeschaltet, sobald dem Kreis Heinsberg Impfstoff von Land und Bund zur Verfügung gestellt wird.