Bischof Dr. Helmut Dieser weiht Neubau an St. Ursula ein – Gymnasium mit neuester Technik ausgestattet

Fußbodenheizung und digitale Technik hält Einzug ins Klassenzimer - "Gartenhäuser" nach 45 Jahren nur noch Geschichte

Bischof Dr. Helmut Dieser diskutiert mit Schülern und Lehrern vor dem neuen Schulgebäude des St-Ursula Gymnasium in Geilenkirchen.

Geilenkirchen. Mit einer großen Feierstunde wurde zu Beginn der zweiten Schulwoche der hochmoderne Neubau am St. Ursula-Gymnasium Geilenkirchen offiziell eingeweiht. Zahlreich waren die Ehrengäste auf dem Schulgelände zur Wort-Gottes-Feier mit Bischof Dr. Helmut Dieser. Bürgermeister Georg Schmitz, kommunale Politiker und Vertreter der Stadtverwaltung sowie Mitarbeiter der Diakonie, bestaunten danach den rund 3,3 Mio. Euro teuren, hochmodernen Neubau neben dem Hauptgebäude der Schule.

Mit Beginn des Schuljahrs 2019/2020 startet der Schulbetrieb fristgerecht in dem Neubau des Bischöflichen Gymnasiums St. Ursula Geilenkirchen. Das zweistöckige, barrierefreie Gebäude mit sechs Klassenzimmern für insgesamt rund 180 Schülerinnen und Schüler ersetzt den bisherigen Gebäudekomplex, die so genannten ‚Gartenhäuser‘. Diese wurden vor mehr als 45 Jahren als Provisorium erbaut und bedurften dringend eines Ersatzes.

„Mit seiner Architektur und baulichen Gestaltung schlägt das neue ‚Gartenhaus‘ eine Brücke zwischen dem traditionellen Altbau und dem Aufbruch in eine neue Zeit und spiegelt damit die Verbindung von Tradition und Innovation als Merkmal unserer Schulentwicklung wider“, freut sich Jürgen Pallaske, Schulleiter des Bischöflichen Gymnasiums St. Ursula Geilenkirchen. „Zugleich symbolisiert die lichte und transparente Bauweise die Offenheit der Schule gegenüber ihrer Umgebung – ein Leitgedanke, der mir besonders am Herzen liegt.“

„Bildung gehört für uns zum Kernbestand kirchlichen Handelns. Es ist uns ein Anliegen, jungen Menschen Chancen und Perspektiven für ein gelingendes Leben zu vermitteln. Hierfür ist es uns wichtig, dass unsere zwölf bischöflichen Schulen im Bistum Aachen als erfahrbare Orte von Kirche über eine zeitgemäße und ansprechende Infrastruktur verfügen“, erklärt Dr. Thomas Ervens, Leiter der Abteilung Erziehung und Schule im Bischöflichen Generalvikariat. Am Bischöflichen Gymnasium St. Ursula werden derzeit 1.095 Schülerinnen und Schüler von 77 Lehrerinnen und Lehrer unterrichtet.

Ein hochmoderner Neubau mit digitalen Tafeln

Der zweigeschossige Neubau ist als Ersatzneubau für die provisorischen Gartenhäuser aus den siebziger Jahren entstanden. Unmittelbar hinter der Wurmbrücke in der Innenstadt beginnend, erstreckt sich der Baukörper entlang des Wurmweges bis zur Fußgängerbrücke am Sportplatz. Die beiden Geschosse sind nahezu baugleich konzipiert. Sie beinhalten neben sechs Unterrichtsräumen einen Foyer- und Erschließungsbereich und auf beiden Ebenen Sanitärbereiche. Die Flure und Unterrichtsräume weisen großflächige und bodentiefe Verglasungen auf; somit entstehen lichtdurchflutete Räume mit Sichtbezügen nach außen. Akustikdecken und –vorsatzschalen verbessern die Sprachverständlichkeit in den Unterrichtsräumen; sie absorbieren Schall und dämpfen unerwünschte Nebengeräusche. Lüftungsgeräte in den Klassenräumen unterstützen einen permanenten, aber kontrollierten Luftwechsel und sorgen so permanent für unverbrauchte Frischluft. Eine Fußbodenheizung gewährleistet eine gleichmäßige Temperierung aller Raumbereiche, unabhängig vom jeweiligen Sitzplatz. Vor die Fassade auskragende Elemente wirken als starrer Sonnenschutz; Raffstores dienen zusätzlich als beweglicher Sonnenschutz und können in den Räumen individuell den unterschiedlichen Erfordernissen hinsichtlich der Blend- , Licht- und Wärmeregulierung nachkommen. Digitale Tafeln ersetzen Klassentafeln; digitale Medien sind Standard. All diese Ausstattungen dienen alleine dem Zweck, zeitgemäße Lernlandschaften zu schaffen, die sich durch ein gesundes, behagliches Arbeitsklima und -umfeld auszeichnen. Hierdurch werden Lernende und Lehrende in ihrer täglichen Arbeit effektiv unterstützt und gefördert.
Der Neubau ist in allen Bereichen barrierefrei erschlossen. Innen verbindet ein Personenaufzug beide Geschosse, außen erschließt eine Rampe sowohl das Erdgeschoss des Neubaus wie auch die Pausenhalle des angrenzenden Altbaus. Der Neubau ist dem Altbau höhengleich angepasst; beide Baukörper sind über einen Verbindungswall miteinander verbunden. Außen stellt sich die Fassade des Neubaus in einem Mix aus massiv und geschlossen wirkender Klinkerfassade, sowie einer leicht und transparent wirkenden Alu-Glas-Fassade dar. Die Klinkerfassade suggeriert in Materialität und Form Anspielungen auf die alte Burganlage, dem historischen Ursprung von Stadt und Schule. Die Alu-Glas-Fassade wirkt wie in den Massivbaukörper eingeschoben und aufgesattelt. Damit bildet sie zur Klinkerfassade einen wirkungsvollen Kontrast. Der auskragende und dreiseitig umlaufende Sonnenschutz mit Wartungsbalkon, der mit seinen farbigen und filigranen Senkrechtprofilen geschossübergreifend eine Art zweite Fassadenebene bildet, wirkt in der Außenhülle markant und auffällig. In seiner gesamten Gestaltung mit seinen historischen Bezügen und den großflächigen Verglasungen greift die Architektur sowohl die Tradition als auch pädagogische Elemente einer modernen und offenen Schule auf.
Bei den Erdarbeiten stieß man seinerzeit auf alte Bunkeranlagen, die zunächst freigelegt, kartographiert und später rückgebaut wurden, bevor die Arbeiten am Neubau fortgesetzt werden konnten. Dennoch konnte die veranschlagte Bauzeit mit Fertigstellung und Inbetriebnahme zum kommenden Schuljahresanfang 2019/2020 nach den Sommerferien realisiert werden. Die mit Planungsbeginn in 2016 veranschlagten Baukosten in Höhe von 3.3 Mio Euro konnten gleichfalls eingehalten werden. In den kommenden Herbstferien wird noch das letzte verbliebene Gartenhaus abgebrochen. Anschließend wird die provisorische Bauzufahrt vom innerstädtischen Kreisverkehr rückgebaut und die Baumaßnahme wird dann vollends abgeschlossen sein.