Geilenkirchens Image wandelt sich offenbar zum Positiven

Gort Houben und seine Mitarbeiter arbeiten kräftig am Image der Stadt.

Geilenkirchen. Bürgermeister Georg Schmitz sprach auf dem Geilenkirchener Neujahrsempfang Geilenkirchen von Veränderungen. Veränderungen in der Wahrnehmung der Bürger, was die Entwicklung ihrer Stadt anbetrifft. Das Image wendet sich offenbar zum Positiven. Es vollzieht sich eine Trendwende. Noch eher leise, vielleicht sogar etwas im Verborgenen, aber es gibt sie. Geilenkirchens City ist bunter geworden, der Leerstand der Ladenlokale wird abgebaut. Langsam, aber kontinuierlich.

Das ist auch ein erstes Ergebnis des Stadtmarketing. Hier werden die Interessen der Hauptakteure, Stadt und Aktionskreis, gebündelt, in neue Ideen und Konzepte gegossen. „Es hat eine ganze Weile gedauert“, sagt Gort Houben, der im Rathaus auch für die Wirtschaftsförderung zuständig ist. „Aber mit vielen kleinen Aktionen haben wir gezeigt, dass es uns noch gibt.“

Houben hat in seinem personell überschaubaren Team mit Susanne Köppl eine Fachfrau, die – so der Amtsleiter – „richtig gute Arbeit macht“. Dieses Team gibt es übrigens erst seit der Bürgermeisterwahl im Oktober 2015. Zuvor hatte man in der Verwaltung eine „Stabsstelle Wirtschaftsförderung“ eingerichtet. Mit der Einzelkämpferin Köppl. Diese Stabsstelle in ein Amt zu integrieren, war die erste Klippe, die es zu umschiffen galt. Letztlich landete sie im Schulverwaltungs-, Sport- und Kulturamt), das in das Amt für Bildung und Wirtschaft umbenannt wurde.

Und damit hat man offenbar eine Kreativgruppe in der Verwaltung geschaffen. Mit dem Bürgermeister als obersten Chef. „Georg Schmitz hat Ideen, wir haben Ideen“, betont Gort Houben. An kreativem Input fehlt es also nicht. Ob die Verteilung von Rosen auf dem Freitagsmarkt oder die kostenlosen Parkscheiben: Mit neuem Bürgermeister, neuem Stadtmarketing und neuen Ideen wird der jahrelang totgesagten Innenstadt neues Leben eingehaucht. Am Dienstag wird ein weiteres Puzzleteil hinzugefügt: das kostenlose Wlan in der City. Rund 20 Geschäftsleute machen mit, sodass es flächendeckend einen freien Internetzugang gibt.

Doch das sind tatsächlich nur die Kleinigkeiten. So wird beispielsweise das Veranstaltungskonzept überarbeitet. So soll es bald einmal im Monat einen „Abendmarkt“ geben und der Herbstmarkt soll ein völlig neues Gesicht bekommen. Alles in allem sagt Gort Houben: „Der Start ist so langsam geglückt.“

Es ist aber nicht nur die Innenstadt, die einem Facelifting unterzogen wird. Auch die Gewerbegebiete sind ein wichtiges Thema, das für die Zukunft Geilenkirchens von großer Bedeutung ist. „In den Gebieten Selka, Fürthenrode und Niederheid ist kein Grundstück mehr frei.“ Und auch das Gewerbegebiet an der B 56 zwischen Geilenkirchen und Gillrath wird in wenigen Jahren komplett belegt sein. „Wir müssen uns jetzt nach einem neuen Gewerbegebiet umsehen“, betont Houben. Denn will man für Unternehmen interessant sein und sie nach Geilenkirchen locken, muss man etwas zu bieten haben.

Über all diesen Punkten steht aber die Frage, wie stark sich die Bürger mit ihrer Stadt identifizieren. Jahrelang hörte man an allen Ecken nur Negatives. Das hat sich geändert. Das Stimmungsbarometer dreht langsam auf die positive Seite. Die große Unbekannte in dieser Gleichung ist allerdings die politische Landschaft, die sich überwiegend zersplittert und häufig zerstritten darstellt. Doch wenn die Parteien mitspielen, wird sich der positive Trend verstärken. „Geilenkirchen hat immer funktioniert, wenn die Motivation stimmte“, betont Houben. Vielleicht wird dann mittelfristig nicht mehr über „GK hat’s“ mitleidig gelächelt. (gk)