Geilenkirchen. Die Abteilung „Wirtschaftsförderung“ der Stadt Geilenkirchen hat vor einigen Wochen den „Breakfast-Club“ ins Leben gerufen. Dabei treffen sich Geschäftsleute aus Geilenkirchen vor den üblichen Geschäfts-Öffnungszeiten, um über wichtige Themen zu sprechen. Das letzte Treffen stand ganz im Zeichen von „Freifunk“ und der bevorstehenden Schaltung der neuen Internetanbindungen in der Geilenkirchener Innenstadt. Rund 20 Einzelhändler trafen sich im Haus Basten. Referenten an diesem Morgen waren Joost Heinen, Geschäftsführer des Telekom- und Base-Shop Geilenkirchen, IT-Spezialist Sebastian Dietz sowie Stefan Preis von der Telekom, die verantwortlich für den Ausbau der Leitungen in Geilenkirchen und Übach-Palenberg ist.
Joost Heinen informierte über die Möglichkeiten der neuen Technik für schnelles Internet und verwies darauf, dass im Bereich Geilenkirchen und Übach-Palenberg bereits Mitte November die ersten Haushalte an das neue „Vektoring“ angeschlossen werden. Die gesamten Arbeiten sollen bis kurz vor Weihnachten abgeschlossen sein. Dann können mehr als 18000 Haushalte in den beiden Städten das schnelle Internet nutzen.
Freifunk für die Innenstadt – Kostenloses W-LAN für die Kunden
Wichtiger als die Verbindungsgeschwindigkeit war für die Geschäftsleute jedoch das Thema „Freifunk“. Sebastian Dietz, beruflich tätig als IT-Spezialist auf der NATO-Base in Teveren, gab Informationen darüber und nahm den Geschäftsleuten die Angst, dass mit dem freien W-LAN kriminielle Machenschaften einhergehen könnten. „Freifunk funktioniert bereits in vielen Städten, überwiegend aber im benachbarten Ausland. Es wird in absehbarer Zeit ein Muß für jede Stadt sein, der Kundschaft immer und überall frei verfügbares W-LAN-Netz zu bieten. Ein Standard, der kaum kosten verursacht“, so Sebastian Dietz.
Die Stadt Geilenkirchen wird in Zusammenarbeit mit dem Aktionskreis 15 Router anschaffen, die dann im Innenstadtbereich freies W-LAN möglich machen. „Wir sind in der Beschaffungsphase und hoffen, dass die Geräte schnell instaliert werden“, so Susanne Köppl, Referentin für Wirschaftsförderung & Stadtmarketing bei der Stadt Geilenkirchen. Sinnvoll wäre ein lückenloser Ausbau mit entsprechenden Geräten und verfügbaren Netzen der Geschäftsleute. Je mehr Geschäfte sich dem Freifunk anschließen, desto besser ist dies für Geilenkirchen. Gerade mit Blick auf viele internationale Gäste und der NATO-Air-Base sollten sich die Geschäftsleute darüber im Klaren sein, dass dieser Service ganz wichtig für eine langfristige Kundenbindung ist.
Zu den Kosten sagte Dietz, dass ein passender Router zwischen 30.- und 80.- Euro kostet. Hinzu kommen noch die Stromkosten für den Betrieb des Routers, die übers Jahr gesehen jedoch verschwindend gering sind. Jeder Interessent kann sich einen Router auch selber anschaffen. Es sollte jedoch mit der Wirtschaftsförderung oder dem IT-Spezialisten abgesprochen werden, welche Geräte sich dazu eignen.
„Freifunk ist ein eingetragener Verein, der dieses System ins Leben gerufen hat und kostenfrei anbietet. Ich werde eine ensprechende Software auf den dazu vorgesehenen Geräten instalieren. Jeder Router ist mit einer Firewall ausgestattet, die das eigene Netzwerk schützt. Dadurch wird zu jedem Zeitpunkt gewährleistet, dass ausschließlich über das Freifunk-System die W-LAN-Verbindung genutzt wird. Die Geschäfte, die den Freifunk anbieten, sind komplett abgesichert“, verspricht der IT-Spezialist.
Bereits jetzt kann jeder ein freies W-LAN-Netz nutzen. Unmittelbar vor dem Rathaus kann jeder frei surfen. „Ich sehe gerade am Wochenende viele Jugendlich, die auf der Treppe des Rathaus-Eingangs sitzen und mit ihrem Smartphone das Netz nutzen“, wusste Bürgermeister Georg Schmitz zu berichten. Als erster „Freifunk“-Punkt soll das Restaurant „Am Markt“ genutzt werden. Gleich sechs Antennen sollen im Stadtzentrum anfangs angebracht werden. Begonnen werden soll noch in diesem Monat.