Geilenkirchen. Die Kindertagesstätte in Teveren kann nach einer relativ kostengünstigen Sanierung auf Jahre hinaus weiterbetrieben werden. Das ist ein Fazit aus einem fast einstündigen Vortrag von Architekt Wilhelm Wirtz im Bauausschuss, Wirtz war von der Stadt beauftragt worden, die Gebäude zu begutachten, nachdem es dort in den vergangenen Jahren zu Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbildungen gekommen war. In seiner Bestandsaufnahmen kam der Architekt zu dem Schluss, dass das in den 50er Jahren als Schule errichtete Gebäude in einem seinem Alter entsprechenden guten Zustand und sanierungsfähig ist.
Für die Beseitigung der Mängel am Hauptgebäude schlug Wirtz gegen die Wasserbelastung an den Kellerwänden eine Drainage des Außengeländes sowie „Drainagebrunnen“ im Grünstreifen vor dem Kindergarten vor, für den Kellerbereich am Haupteingang die Instandsetzung der Wände und gegen die Wandfeuchte im Erdgeschoss („Franz von Hahn Gruppe“) die Instandsetzung der Fugen im Sockelbereich. Im Nebengebäude an der Besenbinderstraße müssten gegen die Schimmelbelastung im Kellergeschoss die Gipskartonverkleidung entfernt und die Wände instandgesetzt werden, ein Fenster müsste geschlossen und abgedichtet und im Erdgeschoss müsste der Oberflächenputz erneuert werden.
Die Mindestkosten für diese Sanierungsschritte bezifferte Wilhelm Wirtz einschließlich eines erforderlichen Bodengutachtens auf 66.000 Euro. Der Architekt errechnete zum Vergleich auch die Kosten für weitergehende Sanierungsschritte und energetische Maßnahmen mit 168.000 beziehungsweise 504.000 Euro (energetische Maßnahmen). Ein Neubau würde nach derzeitigen Schätzungen etwa 1,8 Millionen Euro kosten.
Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, die Kindertagesstätte mit den Mindestmaßnahmen zu sanieren und außerdem die dringend erforderliche Sanierung des Außengeländes vorzunehmen. Für Letzteres geht man von Kosten in Höhe von 50.000 Euro aus, so dass insgesamt mit 116.000 Euro für die Sanierung zu rechnen ist. Beigeordneter Markus Mönter teilte die Meinung des Architekten, nach der das Gebäude nach vollzogener Mindestsanierung noch über Jahre hinaus seine Funktion erfüllen kann. Über weitergehende Maßnahmen könne man sprechen, falls es später neue Fördermittel gebe.
In der Diskussion sprachen sich die Redner aller Fraktionen für die vorgeschlagene Mindestlösung aus. Für die CDU ergänzte Barbara Slupik, dass damit allerdings sichergestellt sein müsse, dass es keine gesundheitliche Beeinträchtigung für die Kinder und das Personal gebe. Für weitere Pläne in etlichen Jahren regte sie an, auch über die Möglichkeit nachzudenken, einen Neubau eines privaten Investors zu nutzen. Im Hinblick auf die Zukunft warnte Gabriele Kals-Deußen („Für GK“) davor, Begehrlichkeiten zu wecken, und Horst-Eberhard Hoffmann („SPD-Linke“) warnte ebenso wie Stephan Evertz (Grüne) davor, die Neubaufrage auf eine allzu lange Bank zu schieben.
Einstimmig folgte der Ausschuss schließlich dem Verwaltungsvorschlag, nachdem von der Verwaltung versichert worden war, dass die Kindertagesstätte während der Sanierung weiter genutzt werden kann. Die Sanierung der Gebäude und der Außenanlage soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. (mh)