Kreis Heinsberg. Die Raiffeisenbank eG, Heinsberg, konnte bei ihrer diesjährigen Vertreterversammlung in der Heinsberger Stadthalle vor vollem Hause eine positive Geschäftsentwicklung verkünden. Nach der Begrüßung der Vertreter durch den Aufsichtsratsvorsitzenden Bernd Krückel verwies Vorstandsmitglied Klaus-Dieter Kroll darauf, dass die Raiffeisenbank Heinsberg das abgelaufene Geschäftsjahr erneut mit Bravour gemeistert hat. Die Mitglieder und Kunden hätten ein feines Gespür dafür gezeigt, dass die Genossenschaftsbanken anders sind als andere Banken – kundenorientiert, verlässlich und transparent mit einem Geschäftsmodell, das nicht auf den schnellen Profit sondern auf langfristige Partnerschaft und Zusammenarbeit ausgerichtet ist. Auf Unverständnis stößt bei Kroll die politische Regulierungswut: „Anzahl und Umfang der regulatorischen Vorgaben sind enorm und treffen nun ausgerechnet die Banken, die die Finanzkrise mit Bravour gemeistert haben. Diese Vorgaben sind eine ganz konkrete Belastung, die bei der Raiffeisenbank täglich spürbar ist“, so Kroll.
Er hob hervor, dass sich das konservative, nachhaltige Geschäftsmodell der Raiffeisenbank eG, Heinsberg in den turbulenten Zeiten erneut bewährt hat. So hat die Raiffeisenbank Heinsberg auch 2014 die regionale Wirtschaft immer mit ausreichend Liquidität versorgt und ist ihrem genossenschaftlichen Förderauftrag nachgekommen. Danach erläuterte Klaus-Dieter Kroll die markanten Zahlen der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung.
Zum 31.12.2014 betrug die Bilanzsumme 864 Millionen Euro. Sie erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 1,7 Prozent oder ca. 14,4 Millionen Euro. Die Gesamtausleihungen erreichten Ende 2014 insgesamt 506 Millionen Euro und stiegen damit im Vergleich zum Vorjahr um rund 13 Millionen Euro an. Insgesamt wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr rund 2000 Kreditwünsche der Mitglieder und Kunden mit einem Volumen von nahezu 110 Mio. Euro erfüllt. Das Kundenverhalten bei den Kapitalanlagen erläuterte Klaus-Dieter Kroll folgendermaßen: „Insgesamt verzeichneten die bilanziellen Verbindlichkeiten gegenüber Kunden einen Zuwachs von 7 Millionen Euro. Auf Grund des anhaltend niedrigen Zinsniveaus bevorzugten unsere Kunden dabei erneut die täglich fälligen Einlagen. Diese stiegen um 19 Millionen auf nunmehr 251 Millionen Euro. Die befristeten Einlagen gingen um 8 Millionen auf 28 Millionen Euro zurück, die Spareinlagen verringerten sich um 4 Millionen Euro auf 353 Millionen Euro. Insgesamt beläuft sich die Position auf 632 Millionen Euro.“
Bei den Verbundunternehmen unterhalten die Kunden der Raiffeisenbank eG, Heinsberg, Geldvermögen in Höhe von 423 Millionen Euro. Insgesamt beträgt das verwaltete Kundengesamtvolumen damit 1,75 Milliarden. Euro. Trotz des schwierigen Marktumfeldes musste beim Zinsüberschuss nur eine akzeptable Verringerung um 900.000 Euro auf knapp 21,8 Millionen Euro in Kauf genommen werden. Der Provisionsüberschuss konnte gehalten werden. Die Verwaltungskosten in Höhe von 17,2 Millionen Euro sind nur leicht angestiegen. Der Bilanzgewinn betrug 2,6 Millionen Euro.
An die Mitglieder zahlt die Bank wieder eine attraktive Dividende in Höhe von sechs Prozent. Ihre Eigenmittel konnte die Raiffeisenbank eG Heinsberg aus dem guten Betriebsergebnis aufstocken und weist damit, im Vergleich zu gleich großen Genossenschaftsbanken, eine überdurchschnittliche Eigenmittelausstattung aus. Die Anzahl der Mitglieder der Raiffeisen-bank eG, Heinsberg, betrug zum Jahresende 13.281Mitglieder, davon 968 Neumitglieder.
Mit Blick auf die aktuelle wirtschaftliche Situation im laufenden Geschäftsjahr schätzte Klaus-Dieter Kroll auch die Zukunftsaussichten der Bank ein. Im Bereich der Gesamtkundeneinlagen und bei den Krediten erwartet er eine leichte Steigerung. Auf Grundlage der Zinsprognose wird ein sinkendes aber noch zufriedenstellendes Zinsergebnis erwartet.
Höhepunkt der Vertreterversammlung war die unter Punkt 9 der Tagesordnung von Vorstandsmitglied Thomas Giessing anberaumte Abstimmung über die Fusion der Raiffeisenbank eG, Heinsberg, mit der Heinsberger Volksbank AG zur neuen Volksbank Heinsberg eG. Diese wurde mit einem klaren Votum mit über 97 Prozent von den wahlberechtigten Vertretern beschlossen.
Im Aufsichtsrat der Raiffeisenbank eG, Heinsberg wurde der turnusgemäß ausscheidende Walter Lambertz aus Dremmen wiedergewählt und für seine 25jährige Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat mit der Silbernen Ehrennadel des Rheinisch Westfälischen Genossenschaftsver-bandes ausgezeichnet. Der aus Altersgründen ausgeschiedene Franz Quadflieg aus Gangelt erhielt zum Abschied nach 25jähriger Amtszeit ebenfalls die Silberne Ehrennadel des Rheinisch Westfälischen Genossenschaftsverbandes und wurde mit überwältigender Mehrheit durch Wahl in der Vertreterversammlung durch die Rechtsanwältin Brigitte Nobis-Steffens aus Gangelt ersetzt. Nach beschlossener Fusion der Raiffeisenbank eG, Heinsberg, mit der Heinsberger Volksbank AG zur Volksbank Heinsberg eG wurden zudem Gereon Frauenrath, Dieter Königs, Klaus Wirtz und Franz Wynands in den Aufsichtsrat der neuen Bank berufen.