Kreis Heinsberg. Vor vierzig Jahren, am 5. Dezember 1971, startete die Dampflok 19 mit drei Personenwagen und einem Güterwagen zum ersten Nikolauszug der Selfkantbahn. Die Selfkantbahn war damit die erste Museumseisenbahn in Deutschland, die einen Nikolauszug auf die Reise schickte. Ca. 100 Personen fuhren mit und der Zug war damit voll besetzt. Damals ging die Fahrt noch von Geilenkirchen nach Schierwaldenrath und zurück. Der Nikolaus trug schon bei der ersten Fahrt ein Bischofsornat, das zu einem Markenzeichen der Nikolausfahrten der Selfkantbahn wurde. Einen Weihnachtsmann wird man hier vergeblich suchen!
Im folgenden Jahr, 1972, fuhr kein Nikolauszug, denn die Selfkantbahner hatten andere Sorgen und genug damit zu tun, das Kleinbahnmuseum Selfkantbahn aufzubauen und zu organisieren. Doch seit 1973 gibt es in jedem Advent die Nikolauszüge der Selfkantbahn. Andere Museumseisenbahnen griffen die Idee nach und nach auf und veranstalten ebenfalls Nikolausfahrten.
Was anfangs kaum jemand für möglich gehalten hätte: die Nikolauszüge wurden eine Erfolgsgeschichte der Selfkantbahn. Die Zahl der Fahrgäste in den Nikolauszügen stieg von 100 im Jahre 1971 auf heute über 10.000 Personen jedes Jahr. Damit ist die Selfkantbahn mit den Nikolausfahrten unter den Museumseisenbahnen in Deutschland sowohl beim Zugangebot als auch bei der Zahl der Fahrgäste seit 40 Jahren mit weitem Abstand Marktführer.
Seit 1971 bis Ende 2010 fuhren an 341 Tagen Nikolauszüge. Insgesamt waren es 1.020 Züge, davon ca. 900 mit Helmut Kommans (besser bekannt als Stationsvorsteher in Schierwaldenrath) als Nikolaus. Die Nikolauszüge beförderten ca. 350.000 Fahrgäste und der Nikolaus verteilte ca. 150.000 Tüten und Weckmänner an die Kinder. Die Dampfloks legten dabei ca. 17.000 km zurück!
In diesem Jahr fahren die Nikolauszüge der Selfkantbahn zwischen dem 26. November und dem 18. Dezember. Für einzelne Züge gibt es noch Karten: online unter www.selfkantbahn.de oder telefonisch unter 02 41/8 23 69.