Aachen. Die Alemannia-Fans wollen endlich mal wieder die Tor-Melodie hören – jedenfalls haben sie das auf der offiziellen Facebook-Seite am häufigsten angeklickt, als sie gefragt wurden, warum am Freitagabend gegen den FSV Frankfurt endlich der Knoten platzt. Noch nie hat die Alemannia gegen den FSV Frankfurt verloren, in den letzten beiden Saisons gelang der erste Saisonsieg jeweils gegen: natürlich den FSV Frankfurt.
Ein paar Hoffnungsschimmer aus der Statistik-Abteilung gibt es also, aber auf die will Friedhelm Funkel sich nicht verlassen. Immer wieder fällt bei der Pressekonferenz vor dem Heimspiel am Freitag das Wort „Arbeit“. Leidenschaft und Körpersprache haben dem Chef-Trainer beim 0:2 in Berlin nicht gefallen, während des Trainings am Morgen kritisierte der 57-Jährige das Umschaltverhalten seines Teams. „Da war ich mit einigen Passagen überhaupt nicht einverstanden“, erklärt er.
Die Botschaft ist klar: Langes Lamentieren oder Hadern sind nicht angesagt, stattdessen gilt es, nach Ballverlust schnell wieder die Defensive zu komplettieren. „Diejenigen, die diesen Weg mitgehen, bekommen von uns jede erdenkliche Rückendeckung. Wer das auf die leichte Schulter nimmt, für den wird es schwer“, findet Funkel klare Worte. Oder, wie er es im Interview im aktuellen Tivoli Echo formuliert: „Wer resigniert, hat hier nichts zu suchen.“ Als richtungsweisend bezeichnet er die Partie am Freitagabend, ohne die Bedeutung mit zu viel Pathos überladen zu wollen. „Wir werden hier noch oft sitzen und von einem Schlüsselspiel sprechen“, sagt er. Denn eins müsse jedem klar sein: „Wer einen solchen Start hinlegt, für den kann das Ziel nur Klassenerhalt heißen.“
Damit gegen den „gefährlichen Gegner“ aus Bornheim im fünften Anlauf endlich der erste Heimsieg der Spielzeit gelingt, wird Funkel wahrscheinlich zum System mit zwei echten Spitzen zurückkehren, die Benjamin Auer und Sergiu Radu heißen dürften. „Ganz sicher bin ich noch nicht, aber es sieht danach aus. Wie wir dahinter agieren werden, steht noch nicht fest“, sagt der Coach, der prinzipiell eine Ausrichtung mit einer zentralen Spitze und flexibel dahinter agierenden Akteuren bevorzugt. Aber: „Wir erspielen uns zu wenig Chancen“, daher wird die Besetzung in der gefährlichen Zone wohl um einen zweiten Spieler erweitert.
Definitiv fest steht der Ausfall von Boy Waterman. Der Keeper leidet immer noch unter den Hüft-Problemen, die ihn schon beim Spiel gegen Fürth zum Zuschauen zwangen. „Er soll sich in der Länderspielpause jetzt mal zehn Tage lang auskurieren“, sagt Funkel. David Hohs kommt damit zu seinem zweiten Saisoneinsatz. Ob Anouar Hadouir mitwirken kann, bleibt abzuwarten. Der Marokkaner verletzte sich im Mittwochstraining bei einem Zweikampf am Knie. Eine prompte Untersuchung erbrachte keinen schwerwiegenden Befund, ob der Spielmacher einsatzbereit ist, entscheidet sich kurzfristig.
Die Bilanz spricht klar für die Alemannia. Von acht Meisterschaftsspielen gewannen die Schwarz-Gelben sieben, eine Partie endete unentschieden. Für das Spiel wurden bislang rund 11.700 Karten verkauft. Wie gewohnt gibt es die Möglichkeit, Tickets in den Alemannia-Shops im Tivoli und in der Pontstraße, über die Hotline 01805 / 018011 (14 Cent pro Minute aus dem dt. Festnetz, Mobilfunkpreis maximal 42 ct/min), im Internet bis vier Stunden vor Spielbeginn unter www.alemannia-tickets.de und an allen bekannten Vorverkaufsstellen zu kaufen.