Im Frühjahr sollen die Bagger anrollen – Planung für das REWE-Gelände steht – Ten Brinke übernimmt

REWE-Gelände zum Dritten. Frank Piotrowski von der Firma Ten Brinke stellt das neue Planungskonzept vor.

Geilenkirchen. In der Sitzung des Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung der Stadt Geilenkirchen wurde wieder einmal die Bebauung des alten REWE-Geländes an der Haihover Straße vorgestellt. Als „Sachstandsbericht“ belegte das Thema den Tagesordnungspunkt eins. Seit dem Hochwasser im Jahr 2021 ist die „Ruine“ in der Stadtmitte immer wieder ein heiß diskutiertes Thema. Diesmal soll alles anders werden. „Wir können die Korken schon etwas lockern“, versprach Bürgermeisterin Daniela Ritzerfeld in der Sitzung. Den Optimismus nimmt sie aus der Tatsache, dass das Gelände gerade den Besitzer wechselt. Der Besitzer, die CenterScape mit Sitz in den USA, wird nach Auskunft der Bürgermeisterin an das Unternehmen „Ten Brinke“ verkaufen. Dies ist für das niederländische Unternehmen, dass in Geilenkirchen den Bau des Gelo Carré durchführte, eine Grundvoraussetzung für das geplante Bauvorhaben. „Die Verträge sind in Richtung Amerika unterwegs“, meinte Sascha Neuburger, der bereits in 2023 im Ausschuss ein anderes Konzept für dieses Gelände vorstellte. Er sei traurig, dass er bei der Durchführung der neuen Planung nicht dabei sein wird. „Die Firma Ten Brinke wird dies in Eigenregie machen!“

In der neuen Planung gibt es, wie bereits in allen anderen Vorhaben seit der ersten Planungsphase im Jahr 2016, drei Geschäfte. Es soll ein Vollsortimenter (wahrscheinlich REWE), ein Drogerie-Markt (wahrscheinlich DM) und ein Discounter (wahrscheinlich Lidl oder Aldi) auf dem Gelände Platz finden. Ebenso nicht neu ist die Bebauung am Anfang der Haihover Straße. Dort soll eine Wohnbebauung errichtet werden. Ein Boardinghouse und zusätzlich 15 Wohnungen im Sozialen Wohnungsbau sind vorgesehen. „Es freut mich sehr, dass jetzt doch Sozialer Wohnungsbau dort entsteht“, meinte die Erste Bürgerin. Weiter beruhigte sie die Zuhörer und meinte: „Ich erwarte nicht mehr, dass einer der Interessenten sagt, ich mache es doch nicht.“

Neu hingegen ist ein Bistro mit Außenterrasse am Einmündungsbereich der Haihover-/Herzog-Wilhelm-Straße. Die Parkplätze für Kunden sollen neben der Wurm entstehen. Der Zulieferverkehr erfolgt sowohl über die Haihover Straße als auch über die Straße „In der Au“.

Frank Piotrowski, Planer der Firma Ten Brinke, ist auch zuversichtlich, dass es jetzt schnell gehen wird: „Die Unterschriften sollten in Kürze unter den Verträgen stehen. Der Abriss könnte im ersten Halbjahr 2025 beginnen.“ Einigkeit soll auch bereits über eine Kostenteilung des Abrisses herrschen. Jeweils zur Hälfte wird die CenterScape und Ten Brinke die Kosten tragen. Bleibt abzuwarten, ob das rund 25 Millionen schwere Bauvorhaben im nächsten Jahr endlich umgesetzt werden kann.

3 Kommentare

  1. Wohnungen im Sozialen Wohnungsbau ….heißt genau was?
    Würde mal gerne wissen wie und wo die dann fehlenden Parkplätze kompensiert werden.
    Ehrlich gesagt ist shoppen in Übach wesentlich stressfreier.

  2. Es ist schön, dass mit dieser Fläche endlich etwas passiert. Ich frage mich nur, ob im Sinne einer integrierten Verkehrsplanung bei der Entwicklung ein Austausch zwischen Stadt, Politik und dem Gutachter des aktuellen Mobilitätsgutachtens stattgefunden hat?! Oder ging es hier nur um die Gewinnmaximierung des Investors?
    Denn die hiermit fortgeführte autogerechte Stadt der 60er Jahre und zementierte „Motornormativity“ dürfte alle Bemühungen und Ideen des Gutachters des Mobilitätsgutachtens konterkarieren bzw. sogar zu Nichte machen.
    Alleine diese 150 Parkplätze und die Lebensmittelläden werden pro Tag schätzungsweise 500 – 1.000 Kfz Fahrten mehr für die Innenstadt bedeuten. Ob die Einwohner mit dieser Lärm- und Schadstoffbelastung zusätzlich belastet werden, scheint egal zu sein. Denn die können ja jetzt auch die 300 Meter zum Areal mit dem Auto fahren und finden sicher einen Parkplatz. Induzierten motorisierten Verkehr nennt man das. Attraktive Fahrradstellplätze, Carsharing, attraktive Busangebote… Fehlanzeige…

    Mehr Sozialwohnungsbau und vielleicht ein Spielplatz hätten sicherlich auch nicht geschadet. Dazu kommt der Aspekt der Klimaanpassung. Wird dieser Parkplatz, der halb so groß ist, wie die gesamte Fläche, genug Schwammfähigkeit haben, um Starkregen oder eine über die Ufer tretende Wurm aufzunehmen/abzuschwächen? Wie wird die Hitzeentwicklung auf dieser Fläche an Hitzetagen sein? Werden die Einkaufsläden auf den Dächern ihrer Immobilien Photovoltaik vorfinden? Fragen, mit denen sich die Politiker sicherlich beschäftigt haben und die sie mir beantworten könnten.

  3. Bravo!!! Ein wunderschöner Bebauungs-Plan. Dabei wurde wohl weniger auf die Belange der Residenten des Wohnkomplexes In der Au / Dammweg geachtet. Diese können sich dann künftig an einer Blechernen Fassade unmittelbar vor Ihren Balkonen erfreuen.
    Der Lieferverkehr über die Straße „in der Au“ dürfte die Anwohner dann ebenfalls in große Freude versetzen.
    Frische Produkte die in den frühen Morgenstunden per LKW angeliefert werden, dürften dem ein oder Anderen Anwohner den Schlaf rauben bzw. vorzeitig beenden.
    (Hat man Hier nicht aus der Vergangenheit gelernt?)
    Aber zum Wohle Aller übrigen Bürger sollte das ja kein Problem darstellen.
    Geilenkirchen wird nicht attraktiver, soviel ist Klar.

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