Windparks in Tripsrath und Lindern/Beeck rücken näher – Rat entscheidet nächste Woche

Geilenkirchen. Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung befasste sich am Donnerstag auf seiner 10. Sitzung mit einer Änderung des Flächennutzungsplanes der Stadt Geilenkirchen und beschloss zwei weitere Windkraftanlagen. Eine in Tripsrath, die zweite zwischen Beeck und Lindern. Endgültig wird auf der nächsten Ratssitzung am 13. April darüber abgestimmt.

Es war nur wenig Diskussionsbedarf erwartet worden. Es ging um zwei Windkraftanlagen, die in den nächsten Jahren entstehen sollen. In den Bereichen Tripsrath Nord-Ost und Lindern/Beeck sollen sie aufgestellt werden. Alle Politiker sind prinzipiell für die Nutzung regenerativer Energien. Jedoch wurde in der Diskussion zwei Ausschussmitglieder schnell klar, dass diese ihre Wahlbezirke vertreten und weniger die Interessen der Allgemeinheit. Getreu dem Motto „Windkraft, ja bitte! Aber nicht vor meiner Tür“. Und so wurde mehr als eine Stunde darüber debattiert, ob Windkraft schädlich ist oder nicht.

Schädlich? Genau deshalb waren Experten mehrerer Entwicklungs- und Planungsbüros im Großen Ratssaal der Stadt anwesend, um dies aufzuklären. Bernd Niedermeyer vom Planungsbüro MwM legte die Schallwerte einer Windkraftanlage da. Diese seien aufgrund der vorhandenen Entfernung zur nächsten Bebauung überhaupt nicht vorhanden. Weitere Bedenken wie Artenschutz, Schallemmissionen und auch Schattenwurfbelastung wurden belichtet. Selbst einer der privaten Investoren räumte ein, dass es durch den Bau von Windkraftanlagen Beeinträchtigungen im Landschaftbild gäbe.

Der Vorsitzende, Jürgen Benden von den Grünen, fasste vor der Beschlussfassung noch einmal zusammen und wies darauf hin, dass der Nutzen dieser Anlagen für die Stadt Geilenkirchen wesentlich größer sei als der Schaden. „Mit diesen beiden Anlagen kann der komplette Strombedarf aller privaten Haushalte in Geilenkirchen gedeckt werden.“ Auf Antrag der CDU-Fraktion gab es eine geheime Wahl. Beide Anlagen fanden mehr Befürworter und gehen somit in die „letzte Instanz“ in der kommenden Woche.

Ein weiterer Punkt wurde auf Antrag der CDU von der Tagesordnung gestrichen. „Da wir in das Haushaltssicherungskonzept reinfallen, sollten wir den Punkt Konzept zur Weiterentwicklung des Wurmauenparks streichen“, so der Fraktionvorsitzende Wilhelm-Josef Wolff. Bürgermeister Thomas Fiedler fand lobende Worte für Wolff. „Ich musste diese Vorlage erstellen, weil ich einen Auftrag hatte. Jedoch bin ich auch froh, dass sie die Streichung fordern, da ich ihnen ungern etwas erzählen will, was wir uns später überhaupt nicht leisten können“, so Fiedler. In der Vorlage für den Ausschuss standen Umbaumaßnahmen und Erweiterungen des Wurmauenparks in einer Gesamthöhe von rund 300.000.- Euro. Fiedler: „Es ist völlig unrealistisch, dass wir in der jetzigen Situation so etwas finanzieren könnten.“

1 Kommentar

  1. Dass die Dinger nicht schön aussehen, ist wohl jedem klar. Dass sie aber sicherer und sauberer als ein Atom / Kohlekraftwerk sind, ist wohl nicht von der Hand zu weisen. Und wer wissen möchte, wie z.B. so ein Braunkohleabbau aussieht, braucht nur mal zu den naheliegenden Tagebau fahren. Ich begrüße die Windkraftanlagen.
    Zum Wurmauenpark. Schön, dass dem Bürger Wochenlang ein Konzept vorgestellt wird und dieser auch noch dazu befragt wird, obwohl man im Hinterkopf schon weiß, dass es nicht realisierbar ist. Ich glaube, lieber Herr Bürgermeister, dann doch lieber nichts sagen.

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