Keine Wahlmöglichkeit: Die gelbe Tonne kommt 2021

Geilenkirchen. Der Vorschlag, dass der Leichtverpackungsmüll in Geilenkirchen ab dem Jahr 2021 in einer „Gelben Tonne“ und nicht mehr in gelben Säcken gesammelt wird, fand am Mittwochabend im Stadtrat zwar eine Mehrheit, doch nicht wenige Stadtverordnete schienen damit nicht allzu glücklich zu sein. Das zeigte die intensive Diskussion, die Marko Banzet für die SPD mit der Feststellung eröffnete, ohne die Wahlmöglichkeit zwischen Sack und Tonne werde seine Fraktion dagegen stimmen.

Ähnlich sah das Christian Kravanja als Sprecher der Bürgerliste. Er wies darauf hin, dass in der Nachbarstadt Übach-Palenberg mit dem gleichen Entsorger, der Firma Schönmacker, nach dem Wahlverfahren gearbeitet werde. Leonhard Kuhn (Geilenkirchen bewegen und FDP) hatte erfahren, dass es bei den neuen Tonnen einheitlich um 240-Liter-Gefäße geht. „Dann  hat man noch so´n Trumm rumstehen“, so Kuhn. CDU-Sprecher Max Weiler schlug vor, vor einer Entscheidung mit anderen Kommunen, in denen es die Wahlmöglichkeit gibt, zu sprechen.

Neben der im Verwaltungsvorschlag vermissten Wahlmöglichkeit wurden quer durch die Fraktionen weitere Bedenken geäußert: Zum Beispiel die Platznot vor allem in Mehrfamilienhäusern, die Warnung vor höheren Kosten und der Hinweis, dass die Tonne dazu verführen würde, auch Restmüllanteile in ihr zu verstecken, um beim nach Gewicht abgerechneten Restmüll zu sparen.

Zu den Kosten stellte Kämmerer Daniel Goertz klar, dass die Stadt damit nichts zu tun hat. Die Kosten für die Entsorgung des Leichtverpackungsmülls zahle der Verbraucher schon beim Einkauf an der Supermarktkasse an das Duale System. Das Duale System und nicht das Entsorgungsunternehmen sei auch Ansprechpartner der Stadt, die sich von einem Anwalt habe beraten lassen, so der Kämmerer weiter. Wenn es anderswo Wahlmöglichkeit gebe, liege das daran, dass die Verträge älter seien. Jetzt müsse man jedoch nach dem neuen Verpackungsgesetz verfahren, das wirtschaftlich unzumutbare Kosten, wie sie die Wahlmöglichkeit bringen würde, untersagt.

Überzeugt waren von diesen Ausführungen längst nicht alle Stadtverordneten. „Diese Rechtlage kann ich nicht nachvollziehen“, sagte Karola Brandt (Bürgerliste), die selbst Anwältin ist. Sie brachte noch einen anderen Aspekt in die Diskussion: „Wenn die Säcke nicht so schnell reißen würden, wären nicht so viele Menschen dagegen“, meinte sie.  Die Abstimmung ergab schließlich eine deutliche Mehrheit für die Einführung der Gelben Tonne ab 2021. (mh)

 

2 Kommentare

  1. Tolle Entscheidung des Rates. Dann haben endlich die jungen Familien die Möglichkeit, die Pampers ihrer Kleinkinder kostenlos zu entsorgen.

  2. Toll, viele selbst in Einfamilienhäusern haben in der Garage keinen Platz mehr zur Unterbringung einer vierten Tonne. Also bleibt diese bei vielen draussen stehen und können ja dann als Einstieghilfe für Einbrecher dienen. Die Meinung der Bürger zählt einfach nicht.Wayrum keie Wahlmöglichkeit?

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