Stadion in Bauchem vergammelt zum Jugendtreff – Glasscherben auf der Sportanlage – Hausrecht und Kameras könnten helfen

So sieht es täglich auf der Spoortanlage in Bauchem aus. Jugendlich treffen sich und oftmals bleiben Müll und zerbrochene Flaschen übrig. Rücksicht auf das Training der Bauchemer Mannschaften wird nicht genommen. Ein mittlerweile unhaltbarer Zustand.

Geilenkirchen. Im Juli gab es vom Rat der Stadt Geilenkirchen grünes Licht für die Erneuerung der Sportanlagen am Heinrich-Cryns-Sportzentrum Bauchem. Der Rat beschloss mit großer Mehrheit, den Tennenplatz zu einem Kunstrasenplatz von 90 mal 64 Metern umzuwandeln, was Mehrkosten von 111.000 Euro bringt. Dazu kommen noch 11.000 Euro für die Herrichtung von Diskus- und Stabhochsprunganlage. Insgesamt erhöhen sich die Sanierungskosten damit auf gut 2,4 Millionen Euro. Somit werden die Sportstätten in Bauchem zu aller Zufriedenheit im nächsten Jahr gegeben sein. Doch ein viel größeres Problem stellt sich dem Verein FC Germania Bauchem seit dem Frühjahr. Sowohl auf der Sportanlage als auch auf dem Vorplatz des neuen Hallenbades, werden fast täglich „Treffen“ Jugendlicher veranstaltet. Dabei „chillen“ – die teilweise noch Kinder – nicht nur, sondern verschmutzen die Anlage und nehmen auch keine Rücksicht auf Sporttreibende. Jugendliche – nicht einmal 14 Jahre alt – laufen mit Alkohol oder gar Wasserpfeifen – über den Rasenplatz auf dem gerade eine Jugendmannschaft ihr Training absolviert. Dies ist mittlerweile leider „Normalität“. Und auch die Tatsache, dass Glasscherben und leere Flaschen überall herumliegen. Dies gefährdet zunehmend die Sportler und Besucher der Anlage.

Markus Diederen, Geschäftsführer der Germania, sieht sich und den Verein von der Stadt im Stich gelassen: „Ich habe mehrfach versucht mit der Stadt zu sprechen. In seltenen Fälle ist das Ordnungsamt vor Ort. Es passiert aber nichts! Ich bin häufig Stunden vor den Spielen am Wochenende auf der Anlage und sammle Flaschen und andere weggeworfene Konsumartikel auf. Es ist mittlerweile schon peinlich, wenn andere Vereine uns zu Spielen besuchen und es so aussieht“, so Diederen. Der Geschäftsführer kann nicht einmal die Jugendlichen von der Anlage verweisen, da er kein Hausrecht hat. Bürgermeister Georg Schmitz hat in einem Gespräch mit geilenkirchen-lokal die Möglichkeit eines „Hausrecht“ für die Germania in Erwägung gezogen. „Dies wird derzeit geprüft“, so der BM. „Mit dem Hausrecht könnte ich den Jugendlichen den Zutritt verbieten. Das ist die einzige Möglichkeit die Dinge im Sinne der Sportler auf der Anlage zu regeln“, so Diederen.

Mehrfach war die Redaktion auf der Anlage und jedesmal mussten wir erfahren, wie unverschämt die dort chillenden Jugendlichen eigentlich sind. Da schrecken die jungen Leute nicht einmal davor zurück mit dem Fahrrad über den Rasenplatz zu fahren, während die E-Junioren ihr Training absolvieren. Auch Jugendliche mit Rollern fahren während der sportlichen Aktivitäten der Germania auf der Laufbahn.

Abhilfe kann eine Einzäunung der Anlage bringen. Doch diese ist in den geplanten Veränderungen nicht vorgesehen. „Wir prüfen derzeit, inwieweit wir Gelder für die Einzäunung der Sportanlagen von den geplanten Umbaumaßnahmen verwenden können“, verlautet es vom Ordrnungsamt der Stadt.

Auch vor dem Hallenbad gibt es einen „Hotspot“ für Kinder, Jugendliche und Heranwachsende. Auch dort werden regelmäßig Treffen abgehalten, an deren Ende Verwüstungen und sogar Sachbeschädigungen stehen. Immer wieder gibt es Aufräumaktionen vor dem Hallenbadeingang. Auch diese Problematik ist bei der Stadt bekannt. Lösungsansätze aber „noch“ nicht vorhanden. Da es städtisches Gelände ist, wäre wahrscheinlich eine Kameraüberwachung die beste Möglichkeit. Dann nämlich überlegen sich diejenigen, die ihren Müll nicht wieder mitnehmen möchten oder gar mal eine Scheibe einschlagen möchten vorher, ob sie dies wirklich tun werden. Nur durch eine Überwachung kann der noch schöne Platz vor dem Hallenbad wohl längerfristig erhalten bleiben.

3 Kommentare

  1. Die Situation momentan ist unerträglich für beide Seiten…
    Einerseits gibt es Jugendliche die nicht für die vermüllung stehen und es gibt die Jugendlichen denen alles egal ist !
    Leider gibt es keinen Treffpunkt in Bauchem wo Jugendliche unter Aufsicht ihre Freizeit verbringen können..
    Alle über einen Kamm zu scheren wäre verkehrt.
    Selbst mein Sohn verkehrt ab und an dort.
    Schickt man sie von einem Ort weg tauchen sie an einem anderen Ort auf …
    Man löst nicht das Problem…. man verschiebt es ..
    Vielmehr ist dort Sozialarbeit gefragt…
    Diese Jugendliche sind eure Töchter und Söhne oder deren Freunde..
    Also sucht Lösungen keine Strafen…wenn die Stadt..das Ordnungsamt…Polizei..Jugendamt..Kirche und die ansässigen Vereine zusammen arbeiten wird sich bestimmt eine Lösung finden!! Vergesst nie wir waren selber mal jung..

  2. Mmmh, kann mir mal jemand erklären, warum Kunstrasen, wo doch in der EU bereits Diskussionen laufen diese Art von Spielfeldbelag kritisch zu hinterfragen, ja wahrscheinlich sogar zu verbieten. Zu verbieten, weil der Abrieb von Mikroplastik eine Umweltschädigung nach sich zieht, indem dieses Mikroplastik ins Grundwasser geraten kann und. damit die Gesundheit gefährden kann. Hallo ihr Grünen, wo seit ihr??

  3. Die EU will keine Kunstrasenplätze verbieten, höchstens das bisher meist verwendete Plastikgranulat. Die Planungen für den Kunstrasen hier sehen ein Korkgranulat vor.

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