Franz-Michael Jansen will den Aktionskreis grundlegend reformieren

Das ist der neue Vorstand des Aktionskreis-Geilenkirchen

Geilenkirchen. In einer Stunde war im Loherhof alles gelaufen. Der Aktionskreis hatte seinen neuen Vorstand gewählt und die Visionen seines neuen Chefs mit viel Applaus bedacht. Franz-Michael Jansen will neue Wege gehen und Aufbruchsstimmung erzeugen.

Die Regularien waren schnell abgehandelt. Der 30 anwesenden Mitglieder – der AK hat insgesamt 134 Mitglieder – nickten Geschäfts- und Kassenbericht ab und erteilten dem scheidenden Vorstand einstimmig die Entlastung. Die Einnahmen beliefen sich laut Schatzmeister Arno Plum auf insgesamt 72.000 Euro. Diese Summe reichte aus, um die Bilanz mit einer roten Null abzuschließen. Auffällig: Alle AK-Veranstaltungen waren Zuschussgeschäfte. Und nicht erklärt wurde, warum bei einer ehrenamtlichen Organisation im Jahre 2018 10.128 Euro Personalkosten angefallen sind.

Die Neuwahlen verliefen völlig undramatisch. Franz-Michael Jansen löst Karl-Heinz Esser im Vorsitz ab, Detlef Kerseboom übernimmt die Geschäftsführung vom zurückgetretenen Heiner Coenen. Für Klaus Jansen, der nicht mehr kandidierte, rückt Hubert Winkel als stellvertretender Vorsitzender in die Führungsriege auf. Mario Kerner und Jürgen Batalia sind die weiteren Stellvertreter Jansens. Arno Plum bleibt Schatzmeister, Beisitzer sind Susanne Köppl, Ramona Kofferath, Barbara Slupik, Albert Jansen und Jörg Stamm

Ungewöhnlich war allerdings das Prozedere bei der Wahl des neuen Vorsitzenden. Der einzige Kandidat, Franz-Michael Jansen, bat um das Wort. Und er hielt eine programmatische Rede, die altgedienten AK-Vorständlern eigentlich böse in den Ohren hätten klingen müssen. Jansen will die Kräfte bündeln. Diese Ideen nur als Neustart zu bezeichnen, würde den Ideen nicht gerecht werden. Das geht schon in Richtung Rebellion gegen das Establishment der Geilenkirchener Geschäftswelt, die den AK bisher immer als treuen Erfüllungsgehilfen ihrer Interessen angesehen hat.

„Unsere Bevölkerung neigt dazu, die Stadt schlecht zu reden“, begann Jansen seine Rede. „Auswärtige hingegen finden Geilenkirchen schön. Diese Diskrepanz geht mir auf den Keks.“ Die Distanz zwischen äußerlicher Wahrnehmung und innerlichen Befindlichkeiten gelte es abzubauen. Man müsse über neue Projekte nachdenken, im Bereich der Digitalisierung aufholen. „Der AK muss seine Zielsetzung ändern. Eine Zielsetzung nicht zum Wohle des Einzelhandels, sondern zum Wohle der Stadt. Der AK müsse „auf breitere Füße gestellt werden“. Jansen: „Ich träume von einem AK, in dem die Bürger Mitglied werden. Ich träume von einem AK, in den sich jeder einbringt, der Geld verdient. Ich träume von einem AK als eine Kraft, die die Atmosphäre in der Stadt verbessert.“

Und einmal dabei, Visionen zu entwickeln, sprach Jansen die fehlende Stadthalle an. Und zum Thema Veranstaltungen fragt er: „Biermarkt und After-Work-Markt werden von der Stadt veranstaltet. Brauchen wir verschiedene Veranstalter? Muss jeder unter einer anderen Flagge arbeiten?“ Er will die Veranstalter an einen Tisch bringen. Welches Ziel er damit verfolgt, wurde allerdings nicht so ganz klar. Denn auch Franz-Michael Jansen kann es in den letzten Jahren nicht entgangen sein, dass wesentliche Teile dieser Veranstaltungen von städtischen Mitarbeitern geleistet wurden. Und die saßen schon im alten AK-Vorstand und mischen jetzt auch im neuen mit.

 

1 Kommentar

  1. „nicht erklärt wurde, warum bei einer ehrenamtlichen Organisation im Jahre 2018 10.128 Euro Personalkosten angefallen sind.“
    Aber dem Vorstand wurde Entlastung erteilt, doch seltsam……..bei über 13% der Einnahmen. Ehrenamt ist eben nicht immer Ehrenamt, oder, wo ist das Geld geblieben? Letztlich zahlt ja der Kunde-in die Beiträge

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