Die Partei-Chefs präsentieren ihre Favoritin

Gruppenbild mit Dame: Marko Banzet, Jürgen Benden, Dirk Kochs und Helmut Gerads (von links) mit ihrer Favoritin Daniela Ritzerfeld

Geilenkirchen. Da saßen sie nun, die vier Parteivorsitzenden im Restaurantbereich des Loherhofs. Zufrieden mit ihren bisherigen Bemühungen, eine gemeinsame Kandidatin für die Kommunal- und Bürgermeisterwahl im nächsten Jahr zu finden. Und zwischen Jürgen Benden (Bündnis 90/Die Grünen), Helmut Gerads (Bürgerliste), Dirk Kochs (CDU) und Marko Banzet (SPD) saß ihre Auserwählte. Daniela Ritzerfeld, die nach dem Willen der Partei-Granden im Herbst 2020 gegen Bürgermeister Georg Schmitz antreten soll. Doch derzeit ist sie nur eine Kandidatin für eine Kandidatur.

Zur Person: Daniela Ritzerfeld lebt in Immendorf, ist 48 Jahre alt, verheiratet, hat zwei Töchter (16 Jahre und 12 Jahre), ist Juristin leitet derzeit das Dezernat III beim Kreis Heinsberg. Sie  hat kein Parteibuch und will diesen Zustand auch nicht ändern, sollte sie Bürgermeisterin werden („ausgeschlossen“).

Noch ist Daniela Ritzerfeld nicht offiziell die Kandidatin. Bis dahin müssen noch zwei Hürden überwunden werden. Die erste ist allerdings nicht sehr hoch. Da muss man nur die Zeit bis September verstreichen lassen. Denn Kandidat darf man erst ein Jahr vor dem Wahltermin werden. Die zweite Hürde könnte es aber noch in sich haben. Die Parteivorsitzenden sind sich in dieser Personalie zwar einig, aber sie müssen sich ihre Entscheidung noch auf Versammlungen von ihren Mitgliedern absegnen lassen. Benden, Gerads, Kochs und Banzet sind davon überzeugt, dass sie ihre Mitglieder von der Kompetenz Daniela Ritzerfelds überzeugen können. Was bei den Grünen und der Bürgerliste wohl durchgewinkt wird, könnte allerdings bei CDU und SPD auf Gegenwind treffen. Denn in diesen beiden Lagern gibt es durchaus Gruppen, denen das nicht passt.

Daniela Ritzerfeld spürt bei den Parteivorsitzenden Rückhalt. Die erklären unisono, dass es schon bemerkenswert sei, dass sie seit einiger Zeit in dieser Frage so konstruktiv und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Und dabei hat sich die Erkenntnis durchgesetzt: „Wenn wir nicht mit einer gemeinsamen Kandidatin antreten, werden wir es nicht schaffen“, formulierte es Jürgen Benden.

Wie geht es nun weiter? Zunächst einmal soll der Bekanntheitsgrad von Daniela Ritzerfeld gesteigert werden. Und in den Mitgliederversammlungen der vier Parteien wird sie auch die Schwerpunkte ihrer Arbeit vorstellen. Als „meine Themen“ nannte sie soziale Themen, die Quartiersarbeit, die Lebensqualität der Stadt unter Beachtung der Dörfer, die sich verändernde Gesellschaft und die Digitalisierung inner- und außerhalb der Verwaltung. Ansonsten wolle sie neutrale Informationen für den Rat erstellen, um vernünftige Grundlagen für anstehende Entscheidungen zu liefern. Dazu Helmut Gerads: „Wir wollen einen Bürgermeister, der sich positioniert.“

Was es allerdings nicht geben wird, ist ein gemeinsames Wahlprogramm der vier Parteien. CDU, SPD, Grüne und Bürgerliste sind sich zwar einig, was die Kandidatin anbetrifft. Aber sie sind nicht bereit, einen gemeinsamen politischen Weg vorzuzeichnen, Eckpunkte festzulegen. Ob das reicht, muss sich zeigen.

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