Ärger wegen Tihange-Säule in Marktnähe – Ratsbeschluss aus dem Jahr 2016 verbietet die Aufstellung in Geilenkirchen

Bürgermeister gab versehentlich Benden die Genehmigung - Dieser war Antragsteller des abgelehnten Ratsbeschluss

Geilenkirchen. Am Geilenkirchener Markt steht seit ein paar Wochen die „Tihange-Säule“, an der die Bürger ihr Votum zur Abschaltung der Atom-Anlage im benachbarten Belgien abgeben können. „Warum steht dort diese Säule“, fragte in der Sitzung des Bau- und Umweltausschuss der Stadt das SPD-Ratsmitglied Marko Banzet. Ein Stadtratsbeschluss von Dezember 2016 sollte nach seinem befinden den Standort „Markt“ verbieten. Damals hatten die Fraktionsvorsitzenden von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der Bürgerliste, Jürgen Benden und Christian Kravanja, einen Antrag mit dazugehörigem Beschlussvorschlag dem Rat vorgelegt. In diesem stand, dass der Rat der Stadt beschließen sollte, eine „Tihange-Säule“ in Geilenkirchen zu installieren. Mit 23 zu 11 Stimmen waren die Ratsmitglieder in ihrer Sitzungen gegen die Aufstellung in Geilenkirchen. Jürgen Benden nahm dies zur Kenntnis und stellte die besagte Säule einige Wochen später im Bereich der „Galerie GK“ mit Genehmigung des Eigentümers auf. Somit war der Streitpunkt zunächst erledigt. In der Sitzung des Umwelt- und Bauausschuss am Dienstagabend fragte der SPD-Stadtverordnete Marko Banzet, warum die Säule auf dem Marktplatz stünde, obwohl es einen Beschluss der Kommunalpolitiker dagegen gibt? Eine kurze Diskussion mit Bürgermeister Schmitz endete in der Aussage des BM, dass er sich schriftlich dazu äußern werde.

Aber wie kam es dazu, dass die Säule jetzt wieder im Marktbereich aufgestellt werden konnte. Bürgermeister Georg Schmitz hat sich gegenüber geilenkirchen-lokal.de wie folgt dazu geäußert: „Jürgen Benden vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN kam zu mir und bat darum, die Tihange-Säule in der Nähe des Marktplatzes aufstellen zu dürfen. Ich habe dies erlaubt, ohne jedoch an den Beschluss des Rates von 2016 zu denken. Ich habe diesen schlicht und einfach vergessen. Als ich dieses einige Tage später bemerkte, bat ich Jürgen Benden, die Säule wieder zu entfernen. Jedoch gab es auf meine Bitte keine Reaktion. Daraufhin habe ich eine Frist bis zum 29. Januar gesetzt. Auch diese ließ Benden verstreichen.“ Jürgen Benden meinte zu diesen Vorwürfen: „Ich kann den ganzen Ärger nicht verstehen. Wir haben damals angefragt, ob die Stadt die Säule beschaffen und Sponsoren dafür suchen würde. Es wurde abgelehnt, das weiß ich. Der Antrag beinhaltete die Baschaffung und die Suche nach Sponsoren. Dies war wohl der Grund für die Ablehnung des Antrages im Rat. Das Aufstellen der Säule könnte problemlos mit einem Sondernutzungsrecht versehen werden. Jeder Geschäftsmann und auch die Gestronome haben die Möglichkeit im Außenbereich etwas aufzustellen, sei es Werbung oder eine Bestuhlung. Daher dachte ich, dass der Bürgermeister dies auch so sah. Ich gehe davon aus, dass wir die Säule bis auf weiteres da stehen lassen können“, meinte Benden.

Lesen Sie auch dazu den Bericht „Schelte und  Vorwürfe an die Adresse des Bürgermeisters“

3 Kommentare

  1. Wenn uns Doel und Thiange um die Ohren fliegen und hier alles unbewohnbar wird, streitet ihr dann im noch darüber wo die Säule aufgestellt werden darf? Oder spielt ihr die Risse in Meilen genauso runter wie der Betreiber Electrabel? Die Säule ist ein Symbol dafür, dass in nicht allzu weiter Ferne eine Zeitbombe tickt, die vielen von uns das Leben kosten kann! Denkt ihr überhaupt auch nur ein bisschen an die Kinder eurer Kinder? Wie die nach einem Gau hier noch leben sollen? 🙈🙈🙈

  2. Na, da können sich die Ratsmitglieder, die gegen die Aufstellung der Säule gestimmt haben, doch mal auf die Schulter klopfen:
    „Wir haben alles getan, damit dieses marode Atomkraftwerk bis zum Gau weiterlaufen kann“
    Nein danke, solche Ratsmitglieder will ich nicht!!!!!

  3. Mal wieder ein „wichtiges“ Problem im Städtchen. Ratsbeschluss, der nicht genehm ist, wird ignoriert. Nur Demokratie da, wo der Beschluss in die eigene Meinung passt.
    Als ob diese Säule ein Atomkraftwerk verhindert. Das kann nur die „grosse“ Politik, aber hier sind eben grosse finanzielle Interessen im Weg. In Belgien und Deutschland (Beteiligungen,Wiederaufbereitung)

Kommentare sind deaktiviert.