Nach 17 Jahren wieder ein „Begegnungsfest“ in Geilenkirchen – Kontakte und Meinungsaustasch

Geilenkirchen. Der Runde Tisch Flüchtlingsarbeit in Kooperation mit dem Caritasverband für die Region Heinsberg e.V. und der Stadt Geilenkirchen veranstalteten kürzlich ein Begegnungsfest an der Unterkunft für Geflüchtete „An der Friedensburg“ in Geilenkirchen ein.

Bei der offiziellen Eröffnung durch Nicole Abels, Gemeindesozialarbeiterin Caritasverband, Yvonne Wolf, Integrationsbeauftragte der Stadt und Bürgermeister Georg Schmitz wurden viele Bertreter aus der kommunalen Politik, Ehrenamtliche und weitere Gäste begrüßt. Nicole Abels berichtete den Vertretenen Gästen über den Runden Tisch „Flüchtlingsarbeit“, der 1994 durch die Stadtverwaltung konstituiert wurde und 2000 in die Verantwortung der christlichen Kirchen überging. 17 Jahre sind seit dem letzten Begegnungsfest des Runden Tisch Flüchtlingsarbeit vergangen. Im vergangenen Jahr bereits entschieden die Verantwortlichen des Runden Tisch, wieder ein solches Fest zu feiern.

217 Menschen aus 34 verschiedenen Ländern leben in Geilenkirchen in verschiedenen städtischen Unterkünften. Eine davon ist An der Friedensburg. Das Außengelände bietet viel Platz, so dass der Veranstaltungsort schnell klar war. Abels betonte, dass es nicht nur um die räumliche Unterbringung und die Versorgung mit Nahrung und den nötigsten Dingen zum täglichen Gebrauch ging. Es geht um viel mehr. Die zu uns gekommenen Menschen sprechen und verstehen unsere Sprache nicht. Sie kommen aus anderen Kulturkreisen, aus anderen Gesellschaften, leben andere Religionen. Alles ist ihnen fremd und das macht Angst. Umso mehr brauchen sie Begleitung, Unterstützung, Menschen, die sich ihrer annehmen. Menschen, die Geduld haben und so manche Dinge mehr als einmal erklären, damit es wirklich verstanden wird. Die Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe leisten dieses und fördern damit neben den Hauptberuflichen den Integrationsprozess.

Bürgermeister Schmitz sprach über die große Anzahl Geflüchteter, die in den letzten Jahren zu uns kamen und über die gelungene Mühe der Verwaltung, die nach Geilenkirchen Gekommenen willkommen zu heißen, unterzubringen und mit dem zu versorgen, was sie benötigen.

Die Hauptorganisatorinnen Yvonne Wolf und Nicole Abels stellten für das Fest ein buntes Programm zusammen. Trommlerin Fatima eröffnete mit einem Trommelworkshop das musikalische Programm. Daran schloss sich das Ensemble Aghani an. Die ausgebildeten Musiker kommen aus den Ländern Syrien, Irak und Türkei und spielten orientalische Zupfinstrumente und Flöten und sangen Lieder aus ihren Herkunftsländern. Den Abschluss der musikalischen Darbietung bot Angy Waldmann Simoneit dar. Auf Schlager, Rock und Pop tanzten die Gäste, wie zuvor zu der afrikanischen und orientalischen Musik.

Die Gäste konnten während des Festes eine Fotoausstellung betrachten. Fotografin Heike Becker wurde von der Steuerungsgruppe des Runden Tisch Flüchtlingsarbeit beauftragt, Fotos von geflüchteten Menschen in Geilenkirchen lebend aufzunehmen. Vier Familien aus Syrien, Afghanistan, Armenien und Nigeria sind bei der Ausstellung zu sehen. Bis September befindet sich die Ausstellung im Bürgertreff Geilenkirchen, Gerbergasse 23 oder barrierefreier Eingang Friedlandplatz 6. Ab September werden die Fotos in der Stadtverwaltung ausgestellt.

Die Organisatoren konnten viele Gäste während des Festes begrüßen und zahlreiche neue Kontakte schliessen. Der Runde Tisch gewann durch das Fest und den Kontakt weitere Ehrenamtliche, die sehr nötig sind, um den geflüchteten Menschen die nötige Unterstützung und Begleitung zu ermöglichen.