„On-Top-Leistung“: Geld für das Projekt „Mathe schützt nicht vor Ertrinken!“

Geilenkirchen. Über einen Antrag der Grünen, die Verwaltung möge Pläne für die Wiedereinrichtung der Beachvolleyballanlage am Sportzentrum Bauchem erarbeiten, hatte der Ausschuss für Bildung, Soziales, Sport und Kultur zu befinden. Grundsätzlich gab es dafür Zustimmung, aber auch herbe Kritik am Vorgehen der Grünen. Grünen-Sprecher Jürgen Benden sagte, in Gesprächen habe sich gezeigt, dass die Anlage sowohl für Vereine als auch für den Schulsport wichtig sei. Es müsse ein neuer Standort gefunden werden, da am früheren Platz das neue Bürgerhaus entstehe.

Nachdem Nils Kasper („Geilenkirchen bewegen und FDP“) angeregt hatte, Kosten zu sparen, indem man Schüler zu Eigenarbeit animiere, stellte für die CDU Max Weiler fest, dass man einen solchen Beschluss schon vor längerer Zeit im Zusammenhang mit den Plänen für das Bürgerhaus gefasst habe und der Antrag damit überflüssig sei. Aus dem gleichen Grund bezeichnete SPD-Sprecher Christoph Grundmann den Grünen-Antrag als „Augenwischerei“.

Lebhaft diskutiert wurde im Ausschuss über eine weitere Teilnahme am Projekt „Mathe schützt nicht vor Ertrinken!“, mit dem der Kreissportbund in intensiven zweiwöchigen Kompaktkursen versucht, Kindern das Schwimmen beizubringen. Die Teilnahme an dem Projekt kostet jährlich 12.000 Euro, und die Stadt hatte sich dem Projekt angeschlossen, als sie kein eigens Schwimmbad hatte.  Wilfried Kleinen (Geilenkirchen bewegen und FDP) wunderte sich vor allem über 6000 Euro Fahrtkosten vor dem Hintergrund, dass man nun doch wieder ein eigenes Bad habe. Er stellte die Frage nach Alternativen zum Beispiel durch Beteiligung der Eltern, während Jürgen Benden (Grüne) meinte, es dürfe nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen, ob Kinder das Schwimmen lernen können. Max Weiler (CDU) stellte fest, dass es noch für zwei Schuljahrgänge Nachholbedarf wegen ausgefallener Schulschwimmstunden gebe, und Stefan Mesaros (Für GK) wies auf die Bedeutung des Projektes hin vor dem Hintergrund, dass bundesweit immer weniger Kinder schwimmen können.

Der Leiter des Amtes für Bildung und Wirtschaft, Gort Houben, stellte klar, dass man die Projekt-Teilnahme nicht gegenfinanzieren könne, sondern als „On-Top-Leistung“ anbieten müsse. Das Projekt sei zwar teuer, aber „ein ertrunkenes Kind ist mit Geld nicht zu verrechnen“. Da die Gesamtsumme von 12.000 Euro für dieses Jahr schon im Haushalt steht, beschloss der Ausschuss bei einer Neinstimme und einer Enthaltung, auch im nächsten Jahr diese „On-Top-Leistung“ zu finanzieren und dann von Jahr zu Jahr erneut zu beraten.

Unter Verschiedenes wurde eine Anfrage der Grünen zu den für das kommende Schuljahr zu bildenden Eingangsklassen behandelt. Während die Stadt hier den Bedarf für elf Klassen errechnet hatte, kam das Kreisschulamt auf nur zehn. Juristisch sei dagegen nichts zu machen, sagte Beigeordneter Herbert Brunen. Eine aufflammende heftige Diskussion dazu beendete SPD-Sprecher Christoph Grundmann mit dem Hinweis auf die Gemeindeordnung, nach der unter dem Punkt Verschiedenes Anträge nicht diskutiert werden dürfen. (mh)