Georg Schmitz: Ein Bürgermeister mit Ideen

Für den neuen Bürgermeister soll nach fünf Jahren noch nicht Schluss sein. Nächste Woche ein runder Tisch zum Thema Ladenlokal-Leerstand

Geilenkirchen. Georg Schmitz hat sich offensichtlich akklimatisiert. Mittlerweile fühlt er sich in seinem Amtszimmer wohl. Geilenkirchens neuer Bürgermeister, dessen 100-Tage-Schonfrist in der kommenden Woche abgelaufen ist, bewegt sich wie selbstverständlich im Rathaus. Das allein ist jedoch gar nicht so überraschend, hatte er doch in seiner jahrzehntelangen Tätigkeit als Reporter der örtlichen Tageszeitung oft genug in der Geilenkirchener Machtzentrale zu tun. „Ich kannte doch auch schon vorher fast jeden in diesem Gebäude“, sagt Schmitz schmunzelnd.

Ein menschliches Miteinander und eine offenere Kommunikation mit den Bürgern hatte sich Georg Schmitz im Wahlkampf auf die Fahne geschrieben. Und das praktiziert er auch. Was nicht unbedingt und immer gut bei den Rats-Parteien ankommt. Der „Schorsch“, wie ihn fast jeder in dieser Stadt nennt, hat Ideen. Mit denen will er nicht hinter dem Berg halten, bis es anderen als opportun erscheint, darüber zu sprechen. Der neue Bürgermeister ist fest davon überzeugt, dass sich hier viel bewegen lässt. Wenn der Stadtrat die Dinge „im Einklang mit der Verwaltung“ anpackt und sich starke Partner sucht.

Das Thema Stadtmarketing soll nach Karneval auf die Tagesordnung kommen. Doch schon nächste Woche Donnerstag findet zum Thema Ladenlokal-Leerstand auf Initiative des Bürgermeisters ein runder Tisch statt. Makler und Immobilienbesitzer sollen dann miteinander reden, wie die Innenstadt zu beleben sei. Dabeisein wird auch ein sogenannter Generalmakler. Zu besprechen ist dann, wie die City attraktiver werden kann. Was letztlich vom Willen und der Kompromissbereitschaft aller Beteiligten abhängt.

Es gibt auch schon in dieser frühen Phase seiner Amtszeit Dinge, die Georg Schmitz umgesetzt und angestoßen hat. Unter Vorgänger Thomas Fiedler wurden der Prinzen und der Schützenempfang der Stadt aus kostengründen gestrichen. Das hat er revidiert. Am 28. Januar wird der Prinzenempfang im Haus Basten stattfinden, im Sommer der Schützenempfang. Damit will der Bürgermeister dokumentieren, dass Traditionen im städtischen Vereinsleben nicht „für ein paar Hundert Euro“ dauerhaft aus dem Geilenkirchener Veranstaltungskalender verbannt werden. Und im Januar 2017 wird es einen Neujahrsempfang der Stadt geben, zu dem auch Vereine und Ehrenamtler eingeladen werden. Der soll entweder in der Aula der Gesamtschule oder der Realschule stattfinden. In diesem Rahmen wird die Stadt auch erstmals einen Ehrenamtspreis für eine Gruppe verleihen.

Die To-Do-Liste des Georg Schmitz ist lang. Der Rückfall des städtischen Etats in die Haushaltssicherung soll vermieden werden, mit dem Hallenbadneubau und der neuen Flüchtlingsunterkunft fallen zwei Großprojekte in seine Amtszeit. Den Tourismus will er anschieben und den Wurmauenpark aufwerten. Diese Aufzählung ist bei weitem nicht vollständig. Der neue Bürgermeister will die Bereiche, die er als Chancen für Geilenkirchen erkannt hat, aufarbeiten. In Kooperation mit Rat und Bürgern.

Das alles soll ihm dabei helfen, nicht wie seine drei Vorgänge im Amt des hauptberuflichen Bürgermeisters schon nach einer Wahlperiode seinen Stuhl räumen zu müssen. „Zehn Jahre will ich es machen“, sagt Georg Schmitz. „In der ersten Amtszeit sammele ich zunächst Erfahrungen, dann will ich mit den Ideen, die ich durchgezogen habe, für eine zweite Periode gewählt werden.“

Was Georg Schmitz seit seiner Amtseinführung bereits erfahren hat, wirft ihn nicht um. „Der Stress ist geblieben“, stellt er fest. „Wie vorher als Reporter habe ich eine Arbeitszeit von täglich elf bis 13 Stunden, und auch die Wochenenden sind Dienstzeit geblieben.“ Es ist ein Leben, das vom Job dominiert ist. Aber das kennt er seit Jahrzehnten. (gk)

1 Kommentar

  1. Es ist sehr löblich das unser neuer Bürgermeister, Herr Georg Schmitz Traditionsverbunden ist und den abgesagten Prinzen und -schützenempfang revidiert und neu angestoßen hat. Der Herr Bürgermeister sollte auch an der einen oder anderen Straßenlaterne anstoßen, damit die wieder leuchten und nicht so wie jetzt, schon um 21:00 Uhr die Lichter ausgehen. Für viele Bürger dieser Traditionsbewussten Stadt wäre dann ein Wermutstropfen entfernt und sie müssten nicht mit Angst und Unguten Gefühlen im Bauch, nach einer Karnevalssitzung oder einer Schützenveranstaltung in der stockdunklen Nacht, durch das teilweise dunkle Geilenkirchen und deren Ortsteilen nach Hause gehen. Mit dem anstoßen der ab 21:00 Uhr nicht funktionsfähigen Straßenlaternen, ich nenne sie mal nicht funktionsfähig, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass das bewusste ausschalten der Straßenlaternen viel mehr als ein paar Hundert Euro Einsparungen ergibt. Herr Schmitz wäre auch seinem 10 Jahresplan um mindestens 20% nähergekommen.

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